Das Handwerk im Jahr 2030
Integration geflüchteter Menschen durch Arbeit und Ausbildung
Die Integration dieser Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur im gemeinsamen Miteinander von öffentlichen Einrichtungen und Zivilgesellschaft gelingen kann. Ohne das ehrenamtliche Engagement von hunderttausenden Bürgerinnen und Bürgern- viele davon GewerkschafterInnen und HandwerkerInnen- wären viele erfolgreiche Projekte nicht möglich.
Um die Herausforderungen zu meistern, fehlt es jedoch oft an ausreichender Finanzierung und häufig an der notwendigen Personalausstattung, beispielsweise in den Ausländerbehörden.
bereits 2019 formuliert, ...
Die Diskussion über die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt wird intensiv geführt, auch in der IG Metall und im Handwerk. Die IG Metall unterstützt geflüchtete Menschen insbesondere durch die Beratungsstelle "Der Laden" oder die Initiative "Helfen. Hilft. Punkt! E.V." Klar ist: Diese Menschen brauchen unsere Hilfe. Viele verfügen über berufliche Erfahrungen, die dringend gebraucht werden. Gerade das Handwerk hat in den vergangenen Jahren ein hohes Engagement und eine vorbildliche Integrationsleistung für geflüchtete Menschen gezeigt. Mittlerweile befinden sich über 11.000 Personen, die aus einem der acht Asylzugangsländer stammen, in einer Ausbildung im Handwerk. Das heißt: Jeder zweite Geflüchtete, der ausgebildet wird, wird im Handwerk ausgebildet.
Unterstützt und beraten werden Betriebe und Betriebsräte dabei mit dem Projekt "WELCOME - Integrationskompetenz für die Fachkräftesicherung". Ziel des Projekts ist es, Unternehmen aus der Metall- und Elektrobranche zu helfen, Fachkräfte unterschiedlicher Herkunft zu gewinnen, zu qualifizieren und betrieblich zu integrieren. Dies umfasst geflüchtete MigrantInnen ebenso wie angeworbene Fachkräfte aus dem Ausland oder andere potentielle Beschäftigte mit Migrationshintergrund. WELCOME bietet Personalabteilungen, Führungskräften und Betriebsräten durch Beratung und Qualifizierung an, damit diese Angebote zur beruflichen Integration von Geflüchteten oder ausländischen Fachkräften passgenau nutzen können. Das Projekt arbeitet unter anderem mit der Handwerkskammer Frankfurt Rhein- Main als strategischem Partner eng zusammen.
Eine wichtige Forderung, um jungen Flüchtlingen und Betrieben Rechts- und Planungssicherheit zu geben, ist, dass für die Zeit der Ausbildung und zwei weitere Jahre der Aufenthaltsstatus sicher sein muss. Außerdem ist eine frühzeitige Kompetenzfeststellung wichtig und eine kontinuierliche Förderung von Deutschkursen für alle Flüchtlinge.
Das Handwerk ist bunt! Trotzdem kursieren auch hier Vorurteile gegenüber Geflüchteten. Es ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Vorurteile und offene rassistische Einstellungen abzuwehren. Die IG Metall setzt sich -beispielsweise mit der Initiative "Respekt"- aktiv dafür ein, dass Beschäftigte, Betriebsräte und aktive GewerkschafterInnen im Kampf gegen Rechts Unterstützung finden.
Eine weitere große Gruppe, die Integrationshilfen in den Arbeitsmarkt benötigt, sind junge Erwachsene. 2017 verfügten unter den 20 bis unter 30 Jährigen insgesamt 1,45 Millionen über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Diese beiden zu fördernden Gruppen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden!
Für alle Beschäftigten müssen die gleichen Regeln und Gesetze gelten. Alle Tarifverträge und sozialen Standards müssen eingehalten werden. Zudem müssen die Branchentarifverträge für alle gelten.
- Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Es müssen für alle Beschäftigten die gleichen Regeln und Tarifverträge gelten.
- Die 3 plus 2 Regelung ist flächendeckend umzusetzen: Wer arbeitet und eine Ausbildung absolviert, muss bleiben dürfen. Die Regelung besteht zwar schon lange, aber eine tatsächliche Umsetzung kann noch nicht in allen Bundesländern konstatiert werden.
- Wir setzen uns für einen Spurwechsel ein, der es Personen mit dem Status einer Duldung erlaubt, einen regulären Aufenthaltsstatus zu bekommen, wenn sie in den Arbeitsmarkt integriert sind. Kritisch zu bewerten ist, dass dieser im vom Bundestag verabschiedeten "igrationspaket" nicht vorgesehen wurde.
- Die zuständigen Behörden müssen personell und finanziell besser ausgestattet werden
- Flächendeckender Beratungsangebote für Betriebe und Betriebsräte müssen sichergestellt werden.
- Gewerkschaften brauchen Zugang zu Förderprojekten wie den Integrationslotsen zur Beratung von Betriebsräten und Belegschaften.