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Enquete-Kommission beim Bundestag legt Abschlussbericht vor

Entwicklungsperspektiven der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der künftigen Arbeitswelt

22.06.2021 Ι Im Juni 2018 hat der Deutsche Bundestag die Enquete-Kommission "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" ins Leben gerufen. Der Anspruch war, Entwicklungsperspektiven der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der künftigen Arbeitswelt zu analysieren, die ökonomischen und sozialen Potentiale einer Modernisierung zu prüfen und daraus für die Politik konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Ist das gelungen? Der Abschlussbericht der Kommission liegt nun vor.

Die IG Metall hat sich in die Ausarbeitung der ca. 400 Handlungsempfehlungen aktiv eingebracht und fordert nun die Umsetzung des Vereinbarten. Dr. Hans-Jürgen Urban, für Bildungs- und Qualifizierungspolitik zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall dazu: "Der heute vorgelegte Abschlussbericht der Enquete-Kommission "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" gibt wertvolle Handlungsempfehlungen. 2,16 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 sind ohne Berufsabschluss. Angesichts dieser erschreckenden Tatsache, begrüßt die IG Metall, dass sich große Teile der Enquete-Kommission für eine echte Ausbildungsgarantie und für einen Ausbildungsfonds ausgesprochen haben. Damit Jugendlichen eine klare Perspektive gegeben und ein angemessener Ausgleich zwischen ausbildenden und nicht ausbildenden Betrieben geschaffen werden. Denn: Aktuell bilden weniger als 20 Prozent der Betriebe die benötigten Fachkräfte aus. Durch den Ausbildungsfonds würden endlich alle Betriebe in Verantwortung genommen. Damit Weiterbildung für alle zugänglich und erreichbar ist, sollten auch die von großen Teilen ausgesprochenen Empfehlungen, einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung inklusive Freistellung und finanzieller Absicherung, realisiert werden. Auch betriebliche Weiterbildungsmentoren zur direkten Ansprache der Beschäftigten sollten etabliert und gestärkt werden. Eine neue Bundesregierung sollte diese Empfehlungen dringend umsetzen, um Ausbildung zu stärken, die Zahl der Berufsabschlüsse zu erhöhen und Weiterbildung besser zu ermöglichen."

 

Die wichtigsten Ergebnisse in der Zusammenfassung:

Es ist gelungen, die gewerkschaftlich wichtigen Themen in den Handlungsempfehlungen zu platzieren, allerdings stehen dem oftmals die Gegenpositionen ebenso als Handlungsempfehlung gegenüber. Textlich ist das jeweils so gefasst: "ein Teil der Mitglieder der Enquete-Kommission vertritt die Auffassung... / Ein anderer Teil der Mitglieder der Enquete-Kommission vertritt jene Auffassung...".

 

  • Die berufsbildenden Schulen/Fachschulen sollen als gleichberechtigter Akteur in der Weiterbildungslandschaft mit einbezogen werden.
  • Prüf- und Erprobungsauftrag: Staatliche Einrichtungen zur beruflichen Weiterbildung / Fachschulen und ihre Rolle in der regionalen Weiterbildungslandschaft bzw. im lebensbegleitenden Lernen
  • Der Bund soll in einem "DigitalPakt berufsbildende Schulen" zusätzliche Mittel für die Ausstattung der berufsbildenden Schulen zur Verfügung stellen.

 

  • Vor- und Nachteile des Kriterienkatalogs Ausbildungsreife sowie der Berufswahlkompetenz intensiv diskutiert.
  • Ein Teil der Enquete-Kommission empfiehlt das Konzept der Ausbildungsreife durch das Konzept der Berufswahlkompetenz zu ersetzen.
  • Alle Ausbildungsinteressierten sollten unabhängig vom Bewerberstatus in der Ausbildungsmarktbilanz geführt werden und ihr Verbleib statistisch erfasst werden.

 

  • Zur Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung ist eine Verbesserung der Transparenz über die bestehenden Möglichkeiten der geregelten Fortbildung ein wichtiger Schritt.
  • Ein Teil der Enquete-Kommission fordert einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung mit beruflicher Freistellung und finanzieller Absicherung in den Weiterbildungsphasen.
  • Ein Teil der Enquete-Kommission unterstützt den Vorschlag, die bundesweite Etablierung von Weiterbildungsmentoren zu fördern.
  • Prüfung der Einrichtung eines dauerhaften Unterausschusses für Weiterbildung beim BIBB (Aufgabe: Sicherung der Qualität der Weiterbildung, Sicherstellung von transparenten und anschlussfähigen Strukturen in der Weiterbildungslandschaft, durchlässige Gestaltung der Übergänge zwischen Aus-, Fort- und Weiterbildung)

 

  • Ein Teil der Enquete-Kommission empfiehlt branchenspezifische oder regionale Ausbildungsfonds  - sie sichern einen angemessenen Ausgleich zwischen ausbildenden und nicht ausbildenden Betrieben. Wenn die Sozialpartner einer Branche keine eigenen Vereinbarungen treffen, soll der Gesetzgeber einen Umlagemechanismus im BBiG verankern.
  • Ein Teil der Enquete-Kommission empfiehlt die Einrichtung von Weiterbildungsfonds in den Branchen seitens der Tarifvertragsparteien.

 

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