Fachkräftenachwuchs fehlt
IAQ sieht bedrohlichen Ausbildungsrückgang in Metall- und Elektroberufen
Wie eine IAQ-Sonderauswertung der abgeschlossenen Prüfungen in den gewerblichen Berufen der Metall- und Elektroindustrie für die Jahre 1994 bis 2013 zeigt, war der Rückgang in den ostdeutschen Bundesländern besonders stark. Dort schrumpfte der Fachkräftenachwuchs um 66,5 Prozent. Bestanden 1994 noch über 30.700 Auszubildende die Prüfung, waren es zuletzt noch 10.300 - ein Drittel. "Das liegt an der starken De-Industrialisierung dieser Länder nach der Wiedervereinigung", meint Prof. Bosch. Hohe Rückgänge verzeichnen auch die Stadtstaaten wie Berlin und Bremen, die sich zu Dienstleistungszentren entwickelten. Geringere Einbußen unter 20 Prozent gab es in den prosperierenden Bundesländern Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Das größte Bundesland NRW verzeichnet ein Minus von 32 Prozent.
Der hohe Fachkräfteanteil stellt im internationalen Vergleich eine Besonderheit der deutschen Wirtschaft dar. "Die Facharbeiter sind das Geheimnis der deutschen Wettbewerbsfähigkeit, erklären die gute Qualität und die hohen Exporterfolge", so der IAQ-Experte. Die deutsche Industrie habe ihre Reorganisation in den letzten 20 Jahren vor allem aufgrund der hohen Flexibilitätspotenziale der Fachkräfte bewältigt. Diesen Umbau der Unternehmen könne man als stille Revolution betrachten. Für die Zukunft, insbesondere angesichts der demografischen Entwicklung, brauche die Wirtschaft weiterhin eine hohe Ausbildungsquote. Bosch: "Es wäre fatal, wenn der Trend der Ausbildungszahlen weiter nach unten führte!"