Forsa-Umfrage | metallzeitung April 2020
Ohne Kitaplatz sinken Jobchancen
Berufstätigkeit vieler Eltern eingeschränkt
Bundesweit fehlen mehr als 300 000 Kinderbetreuungsplätze - trotz Rechtsanspruch. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der IG Metall macht deutlich:
Jeder fünfte Elternteil kehrt verspätet in den Beruf zurück, weil ein Kita-Platz nicht rechtzeitig zur Verfügung stand. Über ein Viertel der befragten Mütter und Väter gibt an, dass der zugewiesene Kita-Platz die Berufstätigkeit erheblich einschränkt, weil zum Beispiel die Öffnungszeiten der Kita ungünstig sind oder der Anfahrtsweg lang ist.
Rechtsanspruch durchsetzen
Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- bis dreijährige Kinder wurde 2013 eingeführt. Die IG Metall hat sich dafür starkgemacht und unterstützt Mitglieder nun mit einer Elternmappe, die Musteranträge und Checklisten enthält. Diese Hilfestellung soll es Euch erleichtern, den Rechtsanspruch wahrzunehmen und durchzusetzen. Informationen zur Elternmappe der IG Metall unter: www.igmetall.de/eltern
Bessere Vereinbarkeit
Die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Privatleben zu ermöglichen und Frauen im Beruf zu fördern, sind zentrale Anliegen der IG Metall. Besonders wichtig sind den Befragten dafür (Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent):
Komplizierte Beantragungsverfahren
Jeder fünfte Elternteil findet, dass das Beantragungsverfahren für einen Kita-Platz kompliziert war. Die IG Metall fordert einheitliche Vergabesysteme für Betreuungs plätze in den Kommunen. Denn das würde zu einer stärkeren Transparenz und auch Planbarkeit für die Eltern führen.
(Quelle: metallzeitung)
"Die unzureichende Ausstattung mit Kita-Plätzen beeinträchtigt die Jobchancen von Eltern massiv", sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall.
"Wir brauchen:
- ausreichend Kita-Plätze in den Kommunen
- einheitliche Vergabesysteme
- mehr Unterstützung der Arbeitgeber bei der Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf"