Glossar
Bildungsbedarfsanalyse
Die betriebliche Bildungsbedarfsanalyse nimmt idealtypisch die Qualifikationserfordernisse aus der Sicht des Betriebes und das Kompetenz- und Qualifikationsvermögen der Beschäftigten auf. Betriebliche Qualifikationserfordernisse ergeben sich aus den Anforderungen der Arbeitsprozesse und beziehen sich dabei auf gegenwärtig und zukünftig zu erwerbende Kompetenzen, die über Instrumente und Methoden der Früherkennung zu erheben sind. Der Bildungsbedarf wird über die Differenz zwischen den betrieblichen Qualifikationserfordernissen und dem Kompetenz- und Qualifikationsstand der Beschäftigten erfasst. Eine Bildungsbedarfsanalyse bildet die Grundlage für eine umfassende und nachhaltige Weiterbildungsplanung. Für den einzelnen Mitarbeiter erfordert sie einen IST-SOLL-Vergleich, der den individuellen Kompetenz- und Qualifikationsstand mit dem betrieblichen Bildungsbedarf in Beziehung setzt und dabei die individuellen Bildungsbedürfnisse der Beschäftigten aufnimmt. Mit Blick auf die betriebliche Bildungsarbeit ist der Arbeitgeber verpflichtet, bei Tätigkeitsänderungen mit dem Arbeitnehmer zu erörtern, wie dessen berufliche Kompetenzen im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten den veränderten Arbeitsanforderungen angepasst werden können. Zudem muss der Arbeitgeber im Rahmen der Förderung der Berufsbildung auf Verlangen des Betriebsrats den Berufsbildungsbedarf zu ermitteln und mit ihm Fragen der Kompetenzentwicklung der Arbeitnehmer beraten.