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IG Metall Ausbildungsbilanz 2014

Talfahrt bei den Ausbildungsverträgen hält weiter an

10.02.2015 Ι Die Situation am Ausbildungsmarkt bleibt angespannt. Es gibt immer weniger betriebliche Ausbildungsverträge, auch in den Kernbereichen der IG Metall. Die Ausbildungsquoten sind insgesamt niedrig, die Automobilindustrie erreicht lediglich 3,3 %. 2014 wurden erneut weniger neue Ausbildungsverträge in den Metall- und Elektroberufen geschlossen, die Ausbildung in diesen Berufen ist in den letzten 20 Jahren stark geschrumpft. Inzwischen stehe die Zukunftsfähigkeit auf dem Spiel, stellt das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) fest. Seit 1994 ist die Zahl der Jung-Facharbeiter in den Berufen um 36,5 Prozent zurückgegangen, so eine aktuelle Sonderauswertung des IAQ. Zu wenig neue Fachkräfte treten in den Arbeitsmarkt ein. "Der Kernbereich der deutschen Exportindustrie, die Metall- und Elektroindustrie, ist nicht hinreichend für die Zukunft gerüstet", warnt der renommierte Arbeitsmarktforscher Prof. Dr. Gerhard Bosch vom IAQ.

288.309 ausbildungsinteressierte Jugendliche haben wieder keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten. 81.188 dieser Jugendlichen halten aktuell ihren Ausbildungsplatzwunsch weiter aufrecht. 207.121 Jugendliche haben sich für eine Alternative entschieden, meist mit Warteschleifencharakter oder einfach resigniert. Regional ist die Ausbildungssituation dabei sehr unterschiedlich. Fehlen beispielsweise in NRW Ausbildungsplätze, so ist es in einigen Regionen Süddeutschlands umgekehrt, Betriebe finden hier keine Auszubildenden.

 

Die aktuelle Analyse der Ausbildungssituation 2014 verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf. In der im Dezember 2014 neu vereinbarten Allianz für Aus- und Weiterbildung sollen die Probleme angegangen werden. Die Gewerkschaften werden daran mitarbeiten.

 

Die Allianz für Aus- und Weiterbildung hat sich folgende Ziele gesetzt:

·         die Bedeutung und Attraktivität der beruflichen Bildung deutlich aufzuwerten,

·         die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss weiter zu reduzieren,

·         jedem ausbildungsinteressierten Menschen im Rahmen der im Koalitionsvertrag angesprochenen Ausbildungsgarantie einen "Pfad" aufzeigen, der ihn frühestmöglich zu einem Berufsabschluss führen kann (betriebliche Ausbildung hat dabei Vorrang),

·         die Passungsprobleme zwischen Bewerberinnen und Bewerbern und Unternehmen regional und berufsfachlich zu verringern,

·         auf der Grundlage einer weiterentwickelten Datenlage die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze und die Zahl der ausbildungsbereiten Betriebe zu erhöhen,

·         die Zahl der jungen Menschen im Übergangsbereich weiter zu reduzieren, und den Übergangsbereich möglichst an staatlich anerkannten betrieblichen Ausbildungsberufen zu orientieren,

·         die Qualität der Ausbildung weiterzuentwickeln,

·         die Weiterbildung und insbesondere die Aufstiegsfortbildung zu stärken.

 

Die von der Wirtschaft für 2015 zugesagten 20.000 zusätzlichen Ausbildungsplätze, die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet werden sollen, sind zwar ein Beitrag zu mehr Transparenz beim Ausbildungsangebot, dadurch wird allerdings nicht garantiert, dass tatsächlich mehr betriebliche Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Eine Vereinbarung über zusätzliche betriebliche Ausbildungsverträge kam aufgrund des Widerstandes der Wirtschaft bisher nicht zustande.

 

Für die IG Metall wird sich der Erfolg der Allianz für Aus- und Weiterbildung insbesondere an folgenden Punkten festmachen:

·         Die Steigerung der Anzahl von betrieblichen Ausbildungsverträgen, vor allem auch im Bereich der Metall- und Elektroberufe, IT-Berufe und kaufmännischen Berufen.

·         Die Erhöhung der auf 64,4 % gesunkenen Einmündungsquote in Ausbildung (von 810.540 Ausbildungsinteressierten haben nur 522.231 einen Ausbildungsvertrag erhalten).

·         Mehr Teilnehmer in der beruflichen Fortbildung.

 

Ziel der IG Metall ist es, eine Ausbildungsgarantie für Jugendliche auf den Weg zu bringen.



 

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