Integration durch Bildung
Berufliche Integration durch Sprache
Aus dem Vorwort:
"Die Nachfrage nach Arbeitskräften, insbesondere beruflich qualifizierten Fachkräften, steigt in Deutschland kontinuierlich an und wird bis 2030 neue Ausmaße erreichen. Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung, die anhaltende starke Entwicklung der deutschen Wirtschaft und der zunehmende Spezialisierungsbedarf gehören zu den Hauptkriterien dieser Prognose. Aufgrund der regional unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen in der EU kurbeln diese Bedingungen und Perspektiven eine Migration innerhalb Europas und nach Europa an, die zudem von EU-binnenpolitischen Faktoren wie der weiteren Öffnung einiger Gesellschaften und Arbeitsmärkte auf der einen Seite und der Abschottung der vermeintlichen "Nationalkulturen" auf der anderen beeinflusst wird. Zum Teil bereits gut ausgebildete Schülerinnen und Schüler sowie Arbeitskräfte insbesondere aus Ost- und Südeuropa zieht es daher aus wirtschaftlichen und politischen Gründen vor allem nach Deutschland. Ebenso eingeschlossen ist der stark schwankende Zuzug von Nicht-EU-Migranten nach Deutschland. Als Folge dieser Entwicklungen entsteht neben einem verstärkten Bedarf an sprachsensiblen Ausbildungsangeboten in Schulen und Betrieben ein wachsender Bedarf an berufsbezogener, arbeitsbegleitender Deutschvermittlung auch für bereits Erwerbstätige.
Berufssprachliche Kompetenzen sind daher ein Kernelement bei der erfolgreichen Bewältigung des Arbeitsmarktbedarfs und bei der Integration zuwandernder Arbeitskräfte. Gleichzeitig zeigt sich aufgrund von Entwicklungen in den Bildungsniveaus ("Ausbildungsreife"), in der Sprachkultur und in der Sprachbewusstheit sowie in den Anforderungen eines wachsenden Spezialisierungsbedarfs, dass auch autochthon deutschsprachige Schüler/-innen, Auszubildende und Arbeitskräfte von differenzierten berufssprachlichen Kompetenzen profitieren können. Das Thema ,Berufssprache Deutsch' eignet sich daher als nicht-segregierendes Querschnittsthema in Ausbildung und Weiterbildung."
(Quelle: BIBB)