Integration durch Bildung
IG Metall fordert betriebliches Integrationsjahr für Flüchtlinge und Langzeitarbeitslose
Das Ziel sei, möglichst schnell den Zugang zu Arbeit zu ermöglichen und Arbeit mit notwendiger Qualifikation zu verbinden. Dies solle auf Basis der tariflichen Entgelte erfolgen und der Arbeitgeber durch das heute schon vorhandene Instrument des Eingliederungszuschusses für seine Integrationsleistung entlastet werden. Zudem wären auch Teilzeitmodelle denkbar, die zusätzliche sprachliche Qualifikation für Flüchtlinge, auch teilweise außerhalb der Arbeitszeit, ermöglichen. Nach einem Integrationsjahr könnten sich dann, auch mit Hilfe von Förderprogrammen der Arbeitsagentur, weitere Schritte der beruflichen Qualifikation anschließen. Ziel müsse immer ein anerkannter Abschluss sein. Nur so könnten nachhaltig Beschäftigungschancen auf einem Arbeitsmarkt eröffnet werden, der sich durch steigende Qualifikationsanforderungen auszeichnet.
Die von der IG Metall vorgeschlagenen Maßnahmen sollen nicht nur Flüchtlingen, sondern auch allen anderen am Arbeitsmarkt Benachteiligten offen stehen. "Es gilt das Prinzip: Gleiche Ansprüche für alle, die unsere gesellschaftliche Unterstützung benötigen", sagte Hofmann.
Von den rund eine Million Flüchtlingen, die im Jahr 2015 nach Deutschland gekommen sind, wird nach Schätzung der Bundesregierung ungefähr die Hälfte für längere Zeit in Deutschland bleiben. Rund 70 Prozent von ihnen sind unter 30 Jahre alt. Nach aktueller Auskunft der Bundesagentur für Arbeit werden dem Arbeitsmarkt durch die Geflüchteten rund 380.000 Menschen zusätzlich zur Verfügung stehen können. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden rund 700.000 neue, zusätzliche sozialversicherungspflichtige Stellen in Deutschland aufgebaut und 2,1 Millionen offene Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet..
"Ob Integration gut oder schlecht verläuft, hängt davon ab, wie wir sie gestalten", sagte Hofmann. "Arbeit ist ein zentraler Baustein für gesellschaftliche Integration." Arbeit ermögliche ein selbständiges Leben und damit ein echtes Ankommen in Deutschland.