MdB Rainer Spiering und die IG Metall Jugend Osnabrück diskutieren zur Berufsausbildung
Spiering will Berufsbildungsgesetz ändern - CDU blockiert Reform
In der Diskussionsrunde ging es um die Qualität der Berufsausbildung. Ein großes Problem stellt dabei die Berufsschule dar: "Durch den Lehrermangel haben wir nur noch einmal die Woche Berufsschulunterricht. Wir bekommen unseren Stoff gar nicht mehr durch. Am Ende fehlen uns wichtige Dinge in der Prüfung, die wir im Unterricht gar nicht durchgenommen haben" so Anna-Lena Kirchner, Jugendvertreterin bei Volkswagen Osnabrück. Als ehemaliger Berufsschullehrer ist dem MdB Rainer Spiering dieses Problem bestens bekannt.
Seines Erachtens fehle es am politischen Willen, die Berufsausbildung mehr zu fördern. "Eine gute Berufsausbildung ist so viel Wert! Da muss die Politik viel mehr Geld in die Hand nehmen!" so Spiering. Es fehlt an neuen Berufsschullehrern, weil die Konkurrenz zu einem Job als Ingenieur sehr hoch ist. Berufsschullehrer verdienen weniger Geld und müssen länger ausgebildet werden als Ingenieure. Zudem bieten die Universitäten viel zu wenig Angebote für Berufsschulpädagogen an. Deshalb sollten Universitäten mehr Bundesmittel zur Förderung des Berufsschul-Lehramtes bekommen und die Verantwortung nicht auf die Bundesländer schieben.
Am Ende der Diskussionsrunde wurde dem MdB Spiering ein Würfel mit den Forderungen überreicht. Ein Feld davon war noch offen, damit Rainer Spiering seinen persönlich wichtigsten Punkt eintragen konnte. Ergebnis: Stärkung der Universitäten für Berufsausbildung.
"Kolleginnen und Kollegen, das Berufsbildungsgesetz wird uns weiter verfolgen - und wir werden es ändern!" resümierte MdB Spiering seinen Besuch bei der IG Metall Jugend.
Die IG Metall Jugend ist mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden. So kommentierte Maschinenbaustudent Phillipp Jochmann, "Wir wollen keine Partei Unterstützen, aber es ist schon ein gutes Zeichen, wenn Politiker mit uns diskutieren, unsere Vorschläge ernst nehmen und sich engagiert für die Berufsausbildung einsetzen."
Nils Giese, für Jugend zuständiger Gewerkschaftssekretär machte es nochmals deutlich: "Mehr Betriebe müssen ausbilden!" Aus seiner Sicht hat "das Gejammer der Arbeitgeber über Fachkräftemangel eine Ursache, die relativ einfach zu erklären ist." Nur noch rund 20 Prozent der ausbildungsfähigen Betriebe bilden nur noch aus und viele Jugendliche flüchten in unfreiwillige schulische und akademische Laufbahnen. "Hier brauchen wir ein Umdenken und mehr Qualität in der Ausbildung!"