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Mehr ehrenamtliche PrüferInnen gewinnen und freistellen

»Betriebsräte sollten Beschäftigte auf das Prüferamt ansprechen und ihre Freistellung sichern.«

20.03.2017 Ι Edgar Weidenauer ist seit 39 Jahren ehrenamtlicher Prüfer. Bis vor Kurzem war er als Betriebsrat bei Daimler in Mannheim für die Aus- und Weiterbildung zuständig.

Was machen ehrenamtliche Prüfer und warum sind sie so wichtig für die duale Berufsausbildung?
Edgar Weidenauer: Ehrenamtliche Prüfer sind ein Pfeiler unserer betrieblichen Ausbildung: Erfahrene Beschäftigte aus dem Betrieb prüfen Auszubildende. Sie kennen die Anforderungen in den Berufen und in den Betrieben und haben einen direkten Bezug zu den Prüflingen. Doch leider haben wir zu wenige. Wir könnten als Gewerkschaften viel mehr Plätze in den Prüfungsausschüssen besetzen.

 

Wir haben zu wenige Prüfer? Woran liegt das?
Weidenauer: Es melden sich zu wenige - oder sie hören auf. Ein großes Problem ist die Freistellung. Prüfer haben fünf bis sieben Tage Arbeit im Jahr, für die sie laut Gesetz vom Arbeitgeber freigestellt werden müssen. Doch das sehen die Vorgesetzten gerade in kleineren Betrieben immer seltener ein. Hier sind Betriebsräte gefordert. Wir werben als IG Metall ja mit Aus- und Weiterbildung. Nach meiner Erfahrung könnten Betriebsräte und Vertrauensleute da noch aktiver sein.

 

Was können Betriebsräte oder Vertrauensleute tun?
Weidenauer: Sie können Kollegen auf das Prüferamt ansprechen. Sie kennen die Beschäftigten und wissen, ob sie fachlich und persönlich geeignet sind. Es müssen nicht unbedingt Meister oder Techniker sein. Eine abgeschlossene Berufsausbildung, Berufserfahrung und persönliches Interesse genügen. Zudem sollten Betriebsräte dafür sorgen, dass die Prüfer auch freigestellt werden. Wir müssen Prüfer als Arbeitnehmervertreter sehen, die im Sinne der Ausbildenden agieren. Ihre Arbeit bringt ja auch ihrem Betrieb etwas: Sie sehen, wie die Ausbildung in anderen Betrieben läuft und was es dort an neuer Technik gibt und können von dort neue Ideen in ihrem Betrieb einbringen.

 

Wie werden die erfahrenen Beschäftigten dann Prüfer?
Weidenauer: Der Betriebsrat meldet die Leute der IG Metall. Die leitet sie weiter an den DGB, der die Prüfer dann bei den Kammern benennt und den weiteren Ablauf bis zur Berufung in den Prüfungsausschuss überwacht.

 

Ausführliche Infos im Prüferportal der IG Metall:
pruefmit.de

 

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