Nationaler Bildungsrat
Bildungsministerin verärgert Sozialpartner
Die Berufsbildung in Deutschland ist kein vorrangig staatliches System, sondern basiert statt dessen auf der engen Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Arbeitgebern, Gewerkschaften und Kammern. So lässt sich ein fairer Ausgleich zwischen den Wünschen der einzelnen Betriebe, den Bedarfen ganzer Branchen und den Interessen der Jugendlichen erreichen. Diese besondere Form der Steuerung ist ein Markenzeichen und ein Erfolgsgarant der beruflichen Bildung.
Doch das BMBF will neben der Politik nur Praktiker im Rat haben. In einem Artikel des Handelsblatts äußert sich DGB-Vize Hannack, die auch dem CDU-Vorstand angehört, ungläubig dazu: "Bund und Länder sollten ein klares ordnungspolitisches Verständnis von Sozialpartnerschaft in der beruflichen Bildung haben. [Es dürfe] keine Rosinenpickerei geben - und Wirtschaft und Gewerkschaften je nach Lust und Laune mal ausgegrenzt und mal beteiligt werden." Es entscheiden auch nicht Beamte sondern Betriebe über den Zugang zu Ausbildung. Und weiter heißt es, "die Ministerialbürokratie neigt schon seit Längerem zu einsamen Entscheidungen ohne echte Einbeziehung von Wirtschaft und Gewerkschaften. Gehe das so weiter, würde das auch die Zusammenarbeit in der Allianz für Aus- und Weiterbildung gefährden [...]. Als Feigenblatt für Hochglanz-Pressekonferenzen werde man jedenfalls nicht dienen."