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2014_04_14_Zweiradmechatroniker_430

Neuordnung 2014

Zweiradmechatroniker/-innen machen E-Mobilität radwegtauglich

06.05.2014 Ι Die Elektromobilität ist auch beim Fahrrad angekommen. Pedelecs, so nennt man die Fahrräder mit Elektromotor, werden immer beliebter. Die älter werdende Gesellschaft wirft auch hier ihre Schatten voraus.

Was für das Fahrrad gilt, gilt für das Motorrad schon lange: Immer mehr Elektronik findet sich hier und auch elektronische Antriebe gibt es schon - die haben es schwer bei den Motorradfahrern, aber es gibt sie.

 

Was wir von Auto kennen, begegnet uns nun auch in den Zweirad-Werkstätten: Elektronische Diagnosesysteme und geänderte Reparaturmethoden. In den Hersteller-, Handels- und Handwerksbetrieben, die mit dieser Fahrzeugtechnik arbeiten, werden entsprechend ausgebildete Fachkräfte dringend benötigt. Auch in der Zweiradtechnik kommt die Hochvolttechnologie inzwischen zum Einsatz. Zudem müssen komplex verknüpfte Mechatronik- und IT-Systeme gewartet werden. Dies erfordert neue Reparatur- und Diagnosemethoden. Auch die Weiterentwicklung der verwendeten Leichtbaustoffe, wie zum Beispiel Carbon im Rahmenbau, findet Berücksichtigung. Wie bereits im Vorgängerberuf, der zuletzt 2008 modernisiert worden ist, erfolgt die Ausbildung weiterhin in den zwei Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik.

 

Die Sachverständigen der IG Metall und natürlich auch jene der Arbeitgeberseite haben gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung und den Vertretern von Bildungs- und Wirtschaftsministerium die dreieinhalbjährige Berufsausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Aus dem/der Zweiradmechaniker/-in wird nun der/die Zweiradmechatroniker/-in.

 

Zweiradmechatroniker/-in sind damit gut aufgestellt für ihre berufliche Zukunft. Der neue Beruf tritt am 1. August 2014 in Kraft.

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Frank Gerdes Ι 09.05.2014
Mechatronik
Hallo Claus, der Vorschlag den Beruf so zu nennen kam von der IG Metall. Der Name ist auch gut für den Beruf. Er spiegelt aktuelle innovationen wieder in dem Bereich an dem die Beschäftigten auch tatsächlich arbeiten und diese beherrschen müssen und der Name klingt attraktiv für die Jugendlichen. Da die Tätigkeiten auch interessant sind im mechanischen wie elektronischen Bereich ist das auch keine Mogelpackung. Eine exakte Abgrenzung zu definieren, wann man einem Beruf den Begriff Mechatronik anfügt und wann nicht, ist hier nicht zielführend. Solch eine Definition wäre eine Expertendiskussion von ganz wenigen Personen in Deutschland, die bei den Berufsberatern, Ausbildenden Betrieben und Jugendlichen eh keiner verstehen würde. Grüße, Frank
Claus Drewes Ι 09.05.2014
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Lieber Matthias, es ist immer erfrischend sich gegenseitig auszutauschen. Nun, ich kenne viele durchschnittliche Werkstätten sowohl im Handwerk als auch im Handel! Natürlich gibt es die so genannten "modernen Fachwerkstätten" , wo der neueste technologische Stand entsprechend umzusetzen ist. Das sind aber nach wie vor die Exoten. Daraus zu folgern, dass die zukünftigen Gesellen/Facharbeiter in dieser unübersichtlichen Branche/Handel/Gewerbe nun der Berufstyp Mechatroniker als "Kernberufsbezeichnung" sein soll kann ich zur Zeit nicht teilen. Nach wie vor werden im übrigen für den "Handlungsbereich Fahrrad" - und das ist immer noch der weitaus größere Produktbezug in dieser Branche - zig-Millionen Billigräder aus Fernost über Fraport eingeführt und nicht nur über die Handelsketten mit schlechter Werkstattqualität an die Kunden vertrieben. Die Berufsbezeichnung sollte aus meiner Sicht den tatsächlichen Bezug zur Realität nicht ganz verlieren, entsprechende technologische Veränderungen würde ich in diesem Fall eher durch eine entsprechende Bezeichnung der Fachrichtung umsetzten. So zum Beispiel statt Motorradtechnik eher Motorradmechatronik.
Matthias Becker Ι 09.05.2014
Namensänderung ist angebracht
Lieber Claus, ich denke auch, dass man vorsichtig und zurückhaltend mit Veränderungen bei Berufsbezeichnungen umgehen sollte. Aber im vorliegenden Fall solltest Du dich einmal in einer modernen Zweiradwerkstatt umschauen: In der Motorradtechnik gibt es zwar auch den Vergaser noch, aber die Bikes haben insgesamt technisch kaum noch einen Unterschied zur Technik der Pkws - also Mechatronik wohin das Auge blickt. Und bei den Fahrrädern gibt es nicht nur immer mehr Pedelecs usw., sondern die Kunden wollen LED-Licht mit Energiespeicher und hydraulische Bremssysteme bis hin zu elektrischen Schaltungen. Natürlich ist es auch überwiegend die Mechanik, an der gearbeitet wird. Aber so ist das auch bei den Pkw und Nfz. Und Mechatronik im Sinne der Vernetzung aus Mechanik, Elektronik und Informationstechnik (Routenplaner, GPS, Tacho, ... usw.) - all das findet man immer mehr auch bei "Fahrrädern", und zwar überall dort, wo tatsächlich auch Facharbeit daran geleistet wird (und nicht nur das Fahrrad in Fernost bestellt wird). Da wollen die Kunden Individualisierung und geradezu verrückt nach "Mechatronik". Das schlägt sich dann auch im Arbeitsalltag wieder - auch wenn das evtl. tatsächlich noch nicht sooo stark dominiert.
Matthias Becker Ι 09.05.2014
Namensänderung ist angebracht
Lieber Claus, ich denke auch, dass man vorsichtig und zurückhaltend mit Veränderungen bei Berufsbezeichnungen umgehen sollte. Aber im vorliegenden Fall solltest Du dich einmal in einer modernen Zweiradwerkstatt umschauen: In der Motorradtechnik gibt es zwar auch den Vergaser noch, aber die Bikes haben insgesamt technisch kaum noch einen Unterschied zur Technik der Pkws - also Mechatronik wohin das Auge blickt. Und bei den Fahrrädern gibt es nicht nur immer mehr Pedelecs usw., sondern die Kunden wollen LED-Licht mit Energiespeicher und hydraulische Bremssysteme bis hin zu elektrischen Schaltungen. Natürlich ist es auch überwiegend die Mechanik, an der gearbeitet wird. Aber so ist das auch bei den Pkw und Nfz. Und Mechatronik im Sinne der Vernetzung aus Mechanik, Elektronik und Informationstechnik (Routenplaner, GPS, Tacho, ... usw.) - all das findet man immer mehr auch bei "Fahrrädern", und zwar überall dort, wo tatsächlich auch Facharbeit daran geleistet wird (und nicht nur das Fahrrad in Fernost bestellt wird). Da wollen die Kunden Individualisierung und geradezu verrückt nach "Mechatronik". Das schlägt sich dann auch im Arbeitsalltag wieder - auch wenn das evtl. tatsächlich noch nicht sooo stark dominiert.
Claus Drewes Ι 08.05.2014
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Nun, hier wesentliche Auszüge der Pressemitteilung des BIBB´s zu plazieren ist die eine Sache. Interessant ist eher, ob die Aussagen für die Branche/ das Gewerbe so stimmen! Da habe ich erhebliche Zweifel. Es stimmt, die Elektromobilität bei den Zweirädern( insbesondere bei den Fahrrädern) hat sich erhöht, aber gleich von umfassender "Mechatronik" zu reden und den Beruf mit dieser neuen Endung in die Welt zu plazieren halte ich nicht für sachgerecht. Nach wie vor sind die "Mechanischen Elemente" am Zweirad prägend. Besonderheiten können in den Fachrichtungen dokumentiert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Berufsbezeichnungsendung "Mechatroniker" in die "Inflation" getrieben wird.

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