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Qualität von Studium und Lehre mitgestalten

Rückblick auf die Plenumstagung

13.01.2020 Ι Das GNW-Plenum hat in diesem Jahr qualitative Aspekte der Akkreditierung in den Blick genommen. Lüneburg als Tagungsort war dabei ein gewinnbringender Ausgangspunkt der Diskussionen. Mit ihrem Leitbild hat die Leuphana ein deutschlandweit beachtetes Studienmodell geschaffen, in deren Zentrum die Begriffe Humanismus, Nachhaltigkeit und Handlungsorientierung stehen.

Diese Begriffe bildeten den roten Faden unserer Plenumstagung. Was das konkret im Studienalltag und in der Studienstruktur bedeutet, hat einleitend Prof. Dr. Carola Schormann, Vizepräsidentin der Leuphana präsentiert und wurde im Anschluss in der Diskussion mit Vertreter*innen der Leuphana aus studentischer und gewerkschaftlicher Sicht kritisch gewürdigt.

 

DISKUSSION DES STUDIENMODELLS AN DER LEUPHANA (VON LINKS NACH RECHTS): OLIVER VENZKE, IG BCE, DR. MAIK ADOMSSENT, KOORDINATOR KOMPLEMENTÄRSTUDIUM, DR. NADINE DABLÉ, LEUPHANA GRADUATE SCHOOL, GISA HEUSER, STABSSTELLE QM AN DER LEUPHANA, RONJA HESSE, FZS UND EHEMALIGE STUDENTIN DER LEUPHANA, TOM KEHRBAUM, FB PERSONAL IG METALL

 

In parallelen Workshops wurden die drei Leitthemen in kleineren Gruppen mit Expert*innen diskutiert: Zum Thema "Handlungsorientierung/ Kompetenzorientierung" diskutierten die Plenumsteilnehmer*innen mit Barbara Hemkes vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und Dr. Peter Zervakis (HRK). "Nachhaltige Entwicklung im Ingenieursstudium" konnte Teilnehmer* innen mit Christoph Drewitz von blu engineerieng e.V. diskutieren. Zur Diskussion der Aspekte "Humanismus, Ethik, Zivilgesellschaftliche Anspruch an Studium" hatte das GNW Jörg Miller vom Hochschulnetzwerk Bildung durch Verantwortung eingeladen.

 

Im engeren Sinne auf die Akkreditierungspraxis bezogen war die Diskussion der internen Qualitätskontrolle der systemakkreditierten Lüneburger Universität. Da die Hochschulen in der Umsetzung einen großen Gestaltungsfreiraum haben, ist es notwendig - und dies gilt auch für das ansonsten sehr überzeugende QM-System der Leuphana - genau zu hinterfragen, ob eine angemessene Beteiligung von externen Gutachter*innen der Studierenden und der Berufspraxis vorgesehen ist.

 

Auf die konkrete Umsetzung von Akkreditierungsvorgaben bezogen war auch die von Timo Gayer (IG Metall) moderierte Diskussion des § 11 der Musterrechtsverordnung. Wie wir in den Akkreditierungsverfahren zu validen Ergebnissen darüber kommen können, ob das Kriterium Persönlichkeitsbildung in den Studienprogrammen adäquat verankert ist, bleibt schwierig. Oft ist es schon schwierig, diesem Thema im Begutachtungsprozess überhaupt angemessen Gewicht zu verleihen. Bei der Annäherung an dieses Thema wurden u.a. relevante Teilfragen an die zu akkreditierende Hochschule betrachtet: Welche Ziele in Bezug auf "Persönlichkeitsbildung" und "zivilgesellschaftliches Engagement" definiert die Hochschule für ihre Studienprogramme selbst? Wie reflektiert sie deren Umsetzung? Gibt es eine adäquate Schulung der Lehrenden? . Wichtige Fragen stehen im Raum. Es war eine kluge Entscheidung, ihnen im Rahmen der Plenumstagung in diesem Jahr Raum zu geben.

 

In der Tradition des abendlichen Kulturprogramms gab es am Ende des ersten Tages eine Führung über den Campus der Leuphana.

ZENTRALGEBÄUDE DER LEUPHANA UNIVERSITÄT NACH DEM ENTWURF DES ARCHITEKTEN DANIEL LIBESKIND

 

Am zweiten Tag stellte Leonid Mauch das Ergebnis einer Befragung von systemakkreditierten Hochschulen vor, deren Gegenstand der Einsatz externer Gutachter*innen aus der Berufspraxis war.

 

Im internen Teil zum Abschluss der Plenumstagung hatten alle Anwesenden die Gelegenheit, sich genauer mit den Strukturen des KASAP (Studentischer Akkreditierungspool) vertraut zu machen. Dabei wurde von allen Seiten die professionell aufgebauten und die hohe Kompetenz der Mitglieder des Studentischen Akkreditierungspools gelobt.

 

Im kommenden Jahr wird es neben der Schulung der Gutachter*innen im Anschluss an die Plenumstagung mit Blick auf spezifische Gutachter*innen je eine gemeinsame Schulung mit der GEW und dem KASAP sowie mit der IG Metall und dem KASAP geben, die beide aber breit über das GNW angekündigt werden.

 

Hochschulpolitik

Links und Zusatzinformationen
SAVE THE DATE
Fotolia_Foto_Falko_Matte

Plenumstagung am 17./18. September 2020 an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden

 

im Anschluss folgt die Gutachter*innen-Schulung am 18./19. September.

Gewerkschaftliche_Gutachter_Netzwerk_-_Logo
Eure Mitarbeit ist gefragt!

Das gewerkschaftliche Gutachternetzwerk sucht ehrenamtliche Gutachter*innen für die Begutachtungsverfahren im Zusammenhang mit der Akkreditierung ("Zulassung") von Studiengängen und bietet Kolleginnen und Kollegen, die noch keine Erfahrung in der Akkreditierung besitzen, eine Erstschulung an.

 

Worum geht es?

Bachelor- und Masterstudiengänge durchlaufen in regelmäßigen Abschnitten ein sogenanntes Akkreditierungsverfahren, in denen definierte Qualitätsvorgaben überprüft werden. Dazu werden Gutachtergruppen zusammengestellt, in denen auch erfahrene Berufspraktiker*innen und Studierende zu beteiligen sind. Aufgabe des GNW ist es, gewerkschaftliche Gutachter*innen zu qualifizieren und in den Verfahren zu positionieren.

 

Servicebereich