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RATGEBER AUSLANDSPRAKTIKUM

In der Ausbildung ins Ausland

21.07.2022 Ι Während der Ausbildung im Ausland arbeiten - geht so was? Klar geht das, bis zu drei Monate. Und es wird sogar gefördert. Wir erklären, wie es funktioniert und was dabei zu beachten ist.

Als Elektronikerin in Norwegen arbeiten, als Mechatroniker in Spanien, als Instandhalter in den USA. All das ist möglich schon während der Ausbildung. Das Berufsbildungsgesetz erlaubt Dir bis zu einem Viertel Deiner Ausbildungszeit im Ausland zu lernen und zu arbeiten. Bei einer dreijährigen Ausbildung kann das Praktikum also bis zu neun Monate dauern. Gesetzliche Grundlage ist das Berufsbildungsgesetz BBiG §2 Abs. 3. Jeder kann ins Ausland gehen. Es kommt nicht auf die Noten an. Man braucht eine gewisse Vorlaufzeit. Denn man muss ein bisschen Papierkram dafür erledigen. 

 

Wie läuft das ab?

  • Der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt ist oft nach der Zwischenprüfung.  
  • Du solltest Dich als Erstes an Deinen Betrieb, Deine Schule und Deine Kammer wenden. Diese beantragen Erasmus+ Fördergelder bei der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
  • Voraussetzung für das Erasmus+ Förderprogramm ist, dass Du Deine Ausbildung in Deutschland machst. 
  • Das Erasmus+ Stipendium bezuschusst Reisekosten, Aufenthaltskosten pro Tag, eventuell einen Sprachkurs und Sonderkosten wie ein Visum. Das Programm ist ausgelegt auf Auslandsaufenthalte im europäischen Ausland.
  • Soll es weiter weg gehen, zum Beispiel in die USA, dann gibt es das Förderprogramm Ausbildung.weltweit vom Bund, das Praktika weltweit fördert.
  • Das Geld wird Dir nicht direkt ausgezahlt. Die Erasmus+ Förderung erhält die Einrichtung, die den Förderantrag stellt, also Deine Berufsschule, Kammer oder Dein Betrieb.
  • Manche Praktikantinnen und Praktikanten besuchen im Ausland auch einen Sprachkurs. Oft wird ein cooles Freizeitprogramm mit angeboten.

 

Das musst Du noch wissen: 

  • Die Ausbildung wird für ein Auslandspraktikum nicht unterbrochen.
  • Du musst keinen Urlaub nehmen und erhältst weiter Deine Ausbildungsvergütung.
  • Ein Auslandsaufenthalt macht auf jeden Fall selbstbewusster und selbstständiger.
  • Du verbesserst Deine Sprachkenntnisse, lernst neue Leute und ein anderes Arbeitsumfeld kennen.
  • Du verbesserst Deine beruflichen Möglichkeiten und sammelst Pluspunkte bei Deinen Ausbildern und Kollegen.
  • Ein Auslandsaufenthalt macht sich immer gut bei einer Bewerbung.

 

So lief der Auslandsaufenthalt bei dem Metaller Georg Somi vor zwei Jahren: Georg hat eine Ausbildung zum  Verfahrensmechaniker bei Benteler Steel /Tube in Paderborn gemacht. Er hat sich schon frühzeitig bei seinem Meister für den Auslandsaufenthalt gemeldet. Hilfreich war, dass es bei Benteler dazu eine Betriebsvereinbarung gibt.

 

Im letzten Ausbildungsjahr war es dann soweit. Georg flog mit einem Kollegen aus demselben Ausbildungsjahrgang nach Amerika und wurde im Werk in Shreveport in Texas eingesetzt. Georg ist von der Zeit begeistert. "Ich habe echt coole Kolegen in den USA kennengelernt und noch mehr Lust am Reisen bekommen." Benteler stellte die Unterkunft zur Verfügung. Georg bekam über das Programm Ausland.weltweit finanzielle Unterstützung. Aus eigener Tasche hat Georg rund 400 Euro für den dreimonatigen Aufenthalt gezahlt. "Der finanzielle Eigenanteil ist überschaubar. Das kann man sich leisten, wenn man ein bisschen was zur Seite legt."

 

Georg war während seiner Ausbildung JAV-Vorsitzender. Inzwischen ist er frisch gewählter Betriebsrat. Aus der Zeit in den USA hat er Eindrücke von einer anderen Arbeitswelt mitgenommen. In Amerika gibt es keine duale Ausbildung wie in Deutschland. Man wechselt öfter den Beruf. Viele machen zwei oder drei Jobs parallel.

 

Georg ist rechtzeitig aus den USA zurückgekommen, um sich in Ruhe auf seine Abschlussprüfung im Sommer 2021 vorzubereiten. Die Zeit im Ausland hat sein Ausbildungsergebnis verbessert, in der Instandhaltung, aber auch seine  Englischkenntnisse sind viel besser geworden. Sein Fazit: "Ich kann es jedem nur empfehlen."

(Quelle: IGM)

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