Workingpaper der Hans-Böckler-Stiftung
Übergänge zwischen Fachschul- und Hochschulsystem
"Es ist erkennbar, dass angesichts der rechtlichen Rahmenbedingungen für Staatlich geprüfte Techniker:innen der Zugang in das Hochschulsystem barrierefrei erfolgt, wobei der Umgang der Hochschulen in weiter gehenden Dimensionen der Durchlässigkeit wie Anrechnung und zielgruppenspezifische Förderung für die Fachschulen oft intransparent bleibt. Zur Sicherung der Anschlussfähigkeit an das Hochschulsystem kooperieren die Fachschulen meist mit mehr als einer Hochschule.
Während Anrechnungsmodelle im Rahmen der Kooperationen grundsätzlich genutzt werden, erschweren Personalwechsel seitens der Hochschulen und Anpassungen von Inhalten die Kontinuität der Modelle, was zu einem ständigen Regelungsaufwand bei wechselnden Ergebnissen führt. Dabei erfolgen Anrechnungen sowohl pauschal als auch individuell, wobei insbesondere Kooperationen mit dem britischen Hochschulsystem weiter gehende Perspektiven hinsichtlich Anrechnungen und in der Studieneingangsphase unterstützende Maßnahmen bieten. In diesem Bereich wünschen sich die Expert:innen mehr Transparenz und einheitliche Regelungen.
Für den Übergang vom Hochschul- in das Fachschulsystem sehen die Expert:innen deutlich mehr Handlungsbedarf. Die Integration von Studienaussteigenden in die Fortbildung ist durch die bestehenden Regelauf-nahmevoraussetzungen mit einigen Barrieren verbunden. Die Analyse der in den Fallstudien aufgeführten Handlungsstrategien zeigt jedoch, dass es einzelnen Standorten gelingt, Studienaussteigende auch ohne berufliche Vorqualifikationen und -erfahrungen in die Fach-schulfortbildung zu integrieren. Die für den Zugang dieser Zielgruppe und die Anrechnung der aus dem Hochschulstudium mitgebrachten Kompetenzen durch die einzelnen Fachschulen verfolgten Strategien sind in dieser Veröffentlichung zusammengefasst.
Während erkennbar ist, dass Kooperationen mit Hochschulen und weiteren Bildungsakteur:innen hinsichtlich der Durchlässigkeit von Studienwechselnden in das Fachschulsystem eher schwach ausgeprägt sind, bestehen seitens der Fachschulen Problemlagen mit einer zielgruppengerechten Förderung von Studienwechselnden mit unterschiedlichen biografischen Voraussetzungen. Beklagt wird vor allem die geringe Flexibilität der Fachschulen angesichts restriktiver Zulassungsbedingungen, die differenzierenden Maßnahmen für eine Klientel mit Vorkenntnissen aus dem Hochschulsystem sowie unterschiedlicher Berufsbiografie.
Zusammen mit einer parallel durchgeführten Studie, die auf Grundlage berufsbiografischer Interviews mit Fach- und Hochschulstudierenden aktuell in der Erarbeitung ist, werden in der dritten Projektphase Empfehlungen für arbeits- und bildungspolitische, curriculare und didaktische Hand-lungsoptionen zur Ausgestaltung reziproker Durchlässigkeit entwickelt. Diese werden im dritten Working Paper des Projektes DuBA vorgelegt werden."
(Quelle: HBS)