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Ein Viertel

Jede*r Vierte unter 35 Jahren ohne Abitur hat keinen Berufsabschluss

29.07.2022 Ι Insgesamt 16 Prozent der Abgänger*innen aus allen allgemeinbildenden Schulen erlangen keinen formalen Berufsabschluss in diesem Alter. Das hat langfristige Konsequenzen: wer bis dahin keinen Abschluss hat, hat hohe Hürden zu überwinden, einen Berufsabschluss nachzuholen.

Das ist verheerend, denn die Berufsausbildung legt den Grundstein für Beschäftigungsstabilität und Einkommenssicherheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ohne Berufsabschluss ist das Risiko von Langzeitarbeitslosigkeit, eines niedrigen Einkommens oder dauerhaft prekärer Arbeitsbedingungen deutlich höher, und damit auch das Risiko von Altersarmut.

 

Im Zuge der Coronapandemie hat sich die Lage noch weiter verschärft. Obwohl sich Betriebe über Fachkräftemangel beschweren, finden viele junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Die angebotenen Ausbildungsplätze sanken von 512.170 im Jahr 2019 auf den historischen Tiefstand von 450.848 in 2021. Dazu ist die Wahrscheinlichkeit, eine Berufsausbildung zu erreichen, gesellschaftlich nicht gleich verteilt. Bildungsstudien zeigen, wie groß der Einfluss sozialer Faktoren auf Bildungserfolge, Erwerbsbiografien und Lebenseinkommen sind. Wohnort und das soziale Umfeld sowie das Einkommen der Eltern entscheiden viel zu oft über die Zukunft junger Menschen.

(Quelle: DGB)

Die im Koalitionsvertrag angekündigte Ausbildungsgarantie ist daher dringend notwendig. Junge Menschen, die nach einem Ausbildungsplatz suchen, müssen immer eine realisierbare Möglichkeit haben, einen anerkannten Ausbildungsberuf zu lernen. Nur so wird der Ausbildungsmarkt gerechter. Eine echte Garantie muss in Form eines Rechtsanspruches im SGB III als Teil der Ausbildungsförderung verankert werden. Dabei sollte reguläre betriebliche Berufsausbildung auch immer Vorrang haben.

 

Trotz des großen Fachkräftemangels bilden, Corona-Krise hin oder her, nicht einmal mehr 20 Prozent aller Betriebe aus. Das ist fatal, denn die Folgen sind nicht nur für junge Menschen verheerend, sondern die ganze Wirtschaft leidet darunter. Die wenigen Ausbildungsbetriebe tragen die gesamte Kostenlast für die Fachkräftequalifizierung, von denen alle Betriebe profitieren. Um die Ausbildungsgarantie nachhaltig zu finanzieren und gleichzeitig die Kosten zwischen ausbildenden und nicht-ausbildenden Betrieben gerechter zu verteilen fordert der DGB einen umlagefinanzierten Zukunftsfonds. Damit werden ausbildende Betriebe unterstützt und die Last auf alle Nutznießer des Systems verteilt. So wird die duale Ausbildung gestärkt, dem Fachkräftemangel begegnet und jungen Menschen echte Perspektiven geboten.

 

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