Der Abiturjahrgang 2021 in Zeiten von Corona
Die Sorgen um die berufliche Zukunft sind stark gewachsen
"Die Unterrichtsausfälle können einen Einfluss auf schulische Leistungen und die Informiertheit über die bevorstehende Berufs- und Studienwahl haben. [...] Obwohl sich weniger Jugendliche Sorgen um eine Verschlechterung ihrer schulischen Leistungen machten, stiegen die Sorgen um die berufliche Zukunft. Dieser Anteil lag im Frühjahr bei 25 Prozent, im Herbst bei 41 Prozent.
Auffällig ist, dass die Zukunftssorgen bei jungen Menschen aus nicht akademischen Familien überproportional zugenommen haben. Noch im Frühjahr 2020 bestanden keine Unterschiede gegenüber jungen Menschen aus Akademikerfamilien: 25 Prozent der Befragten aus beiden Gruppen gaben damals an, sich starke Sorgen um ihre berufliche Zukunft zu machen. Im Herbst 2020 hingegen äußerten 45 Prozent der befragten Jugendlichen aus nicht akademischen Familien starke Zukunftssorgen, bei denjenigen aus Akademikerfamilien waren es 38 Prozent.
Noch stärker sind die Sorgen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund gestiegen. Bereits im Frühjahr war in dieser Gruppe der Anteil derjenigen, die sich starke Sorgen um ihre berufliche Zukunft machten, um 10 Prozentpunkte höher als bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (33 versus 23 %). In der Herbstbefragung belief sich der Unterschied sogar auf 16 Prozentpunkte (52 versus 36 %).
Diese Befunde machen deutlich, dass die Einschränkungen des Präsenzunterrichts den aktuellen Abiturjahrgang hinsichtlich seiner Zukunftschancen am Arbeitsmarkt stark verunsichern. Auch dürften Schülerinnen und Schüler ohne aktuelle Einschränkung des Unterrichts, zu denen hierzu keine Angaben vorliegen, ähnliche Sorgen haben. Hier könnten Angebote zur Berufsberatung ansetzen, die den Betroffenen zentrale Informationen bereitstellen, um in Zeiten der Pandemie fundierte berufliche Entscheidungen treffen zu können."
(Quelle: IAB Forum)