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Ausbildung für die Zukunft

Auf das E-Auto vorbereitet

10.01.2022 Ι Die Autoindustrie stellt um auf Elektroautos. Doch in den Autohäusern stockt es oft bei der Ausbildung. Zu teuer. In der Mercedes-Niederlassung Hannover haben sich die Jugendund Auszubilden denvertretung und der Betriebsrat darum gekümmert.

Die Zukunft gehört dem Elektrofahrzeug. Dafür brauchst Du Fachpersonal - und mit meinem Hochvoltschwerpunkt in meiner Ausbildung habe ich bessere Aussichten für die Zukunft«, sagt Ahmetkaan Acilan. Er ist jetzt im dritten Ausbildungsjahr als Kfz-Mechatroniker beim Mercedes-Autohaus in Hannover. Demnächst soll es losgehen mit seinen  Schulungen in Hochvolttechnik.

Dass Ahmetkaan hier seine Ausbildung mit Schwerpunkt Hochvolt absolvieren kann, hat er seiner Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) und seinem Betriebsrat zu  verdanken. Die Geschäftsleitung hat sich lange gesperrt. 

»Sie haben keine Ausbildungsplätze mit Hochvolt ausgeschrieben, nicht informiert, sich nicht gekümmert«, kritisiert der JAV-Vorsitzende Julian Otto. »Da war viel Überzeugungsarbeit von uns nötig.«

 

Arbeitgeber sparen an der Zukunft
Ahmetkaan Acilan gehört nun zu den ersten Mechatronikauszubildenden im Autohaus, die Hochvolt lernen. Wie viele aus seinem Ausbildungsjahr dabei sind, wissen sie noch nicht. »Viele wollen das«, meint Ahmetkaan. »Und eigentlich brauchen das alle.«

Denn die Hochvoltqualifikation ist zwingende Voraussetzung, um an Elektroautos zu arbeiten. Und der Verbrenner läuft aus. Ab 2030 will Daimler nur noch E-Autos bauen.  Das hat die Konzernleitung gerade verkündet. Wer soll die reparieren? Und woran, wenn nicht an Elektroautos, sollen die fast 800 Beschäftigten im Mercedes-Autohaus  Hannover künftig arbeiten?

Doch so weit denken viele Führungskräfte nicht. Der Großteil wird ohnehin alle paar Jahre ausgetauscht. Für sie zählen nur kurzfristig erreichbare Ergebnisse. Hochvoltschulungen ja - aber nur »bedarfsgerecht«, für hier und jetzt.

»Die Geschäftsleitung scheute vor allem die Kosten für die Lehrgänge - rund 400 Euro je Azubi«, meint der Betriebsratsvorsitzende Torsten Essig. »Gut zwei Jahre lang  haben wir dafür gebohrt.«

Dass es den Hochvoltschwerpunkt in der Ausbildung für Kfz-Mechatroniker überhaupt gibt, ist der IG Metall zu verdanken. Experten der IG Metall aus den Betrieben  gestalten gemeinsam mit den Arbeitgebern Ausbildungsberufe. 2013 setzte die IG Metall eine neue Ausbildungsverordnung für Kfz-Mechatroniker durch, mit dem neuen Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik. Immerhin: In der Autoindustrie ist Hochvolt mittlerweile Standard in der Ausbildung für Kfz-Mechatroniker. 

(Quelle: Metall Magazin | Ein Artikel von Dirk Erb)

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