Denk-doch-Mal.de | Ausgabe 01-22
Förderung der betrieblichen Weiterbildung durch Weiterbildungsmentoren
Zu Tage treten dabei vor allem Gemeinsamkeiten. Unterschiede ergeben sich eher nach Branchen, nach Rahmenbedingungen - auch innerhalb der vier verschiedenen Projektansätze, die ihrerseits ja die unterschiedlichen Voraussetzungen reflektieren. Es ist gerade die Offenheit in der Gestaltung der Arbeit der Weiterbildungsmentoren, die eine Gelingensbedingung darstellt.
Sabrina Klaus-Schelletter (Leiterin der Abteilung Wirtschafts-, Struktur- und Arbeitsmarktpolitik beim DGB Bezirk Berlin-Brandenburg) geht ein auf die Wurzeln von zumindest drei gewerkschaftlichen Mentorenprojekten ein. Weiterbildungsmentor*innen kommt nach ihrer Einschätzung eine zentrale Bedeutung zu. Sie können bezogen auf berufliche Qualifizierung in den Betrieben als Transformationsmanager*innen fungieren - sowohl auf die betrieblichen als auch auf persönliche Aspekte des Wandels bezogen. In jedem Fall sind sie zentrale Akteur*innen zur Förderung der betrieblichen Weiterbildungskultur mit strategischer Scharnierfunktion.
Roman Jaich, Gewerkschaftssekretär bei ver.di, beschreibt in seinem Text die Umsetzung der Mentorenidee in der Dienstleistungsgewerkschaft. Er argumentiert zunächst bildungspolitisch aus der Perspektive des Akteurs, der seit vielen Jahren für die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Weiterbildung in Deutschland eintritt.
Uwe Elsholz, Professor an der Fernuni Hagen und Martina Thomas, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fernuni Hagen, betrachten die drei öffentlich geförderten Mentorenprojekte der Gewerkschaften aus systematischer Perspektive, indem sie ausgehend von der Implementierung der Union Learning Representatives den Weg dieser originär britischen Idee in die Rezeption in Deutschland darlegen.
Stefanie Janczyk, Leiterin des Ressorts Allgemeine Sozial- und Arbeitsmarktpolitik/AGA beim IG Metall Vorstand und Verwaltungsratsmitglied bei der Bundesanstalt für Arbeit, schaut aus arbeitsmarktpolitischer Perspektive auf die Mentoren. Sie arbeitet in Ihrem Beitrag heraus, wie sehr die Förderprogramme der BA von deren Türöffnerfunktion profitieren können.
Tim Vollmer absolvierte sein Masterstudium der Politikwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main. Sein Artikel basiert auf Auszügen seiner Abschlussarbeit zum Thema Berufliche Weiterbildung und subjektorientierter Weiterbildungsberatung aus dem Jahr 2022. Die Idee zu dieser Themensetzung ergab sich aus praktischen Erfahrungen beim Ressort Bildungs- und Qualifizierungspolitik beim IG Metall Vorstand und dem Projekt "Weiterbildungsmentor:innen".
Jörg Kunkel (Abteilung Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolitik der IG BCE) und Michael Porschen (Abteilung Gute Arbeit / Betriebspolitik der IG BCE) beschreiben in einer komprimierten Zusammenfassung das Mentorenprojekt der IG BCE, speziell die Besonderheit, dass hier die Zusammenarbeit der dem Sozialpartner stärker als in den anderen Projekten zum Ausgangspunkt geworden ist.