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DGB-Expertise zur sozialen Spaltung in unserem Bildungssystem

10 Jahre Dresdner Bildungsgipfel: von unten betrachtet

24.10.2018 Ι ...und die Bildungschancen hängen immer noch stark von der sozialen Herkunft ab!

Vor genau zehn Jahren verkündeten die Regierungschefs von Bund und Ländern auf ihrem Dresdener Bildungsgipfel das Programm "Aufstieg durch Bildung". Davon wurde vieles erfolgreich umgesetzt, eine banale Tatsache jedoch vergessen: Wer aufsteigt, schafft das Tal nicht ab. Das deutsche Bildungssystem lässt noch immer zu viele Menschen zurück, so der Tenor einer Studie von DGB und Bildungsforscher Klaus Klemm.

 

Wichtigste Ergebnisse im Detail:

Ein Ergebnis der Studie: In Kitas und Grundschulen wird bis zum Jahr 2025 eine große Personallücke klaffen - wenn nicht deutlich mehr ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen ausgebildet werden als bisher. Würden die Ausbildungszahlen gleich bleiben, fehlen im Jahr 2025 insgesamt 66.000 ErzieherInnen und 32.000 GrundschullehrerInnen.

 

Die Bildungschancen von Kindern hängen außerdem immer noch stark von ihrer sozialen Herkunft ab. Kinder aus "sozial starken" Familien bekommen fast vier Mal häufiger eine Empfehlung fürs Gymnasium als Kinder aus (Fach-)Arbeiterfamilien mit vergleichbaren Schulleistungen.

 

Ähnlich sieht es beim Studium aus: Fast 80 Prozent aller Kinder aus "Akademikerfamilien" beginnen ein Studium, bei Kindern mit mindestens einem Elternteil mit Berufsabschluss und Abitur (aber ohne akademischen Abschluss) sind es schon nur noch 48 Prozent und bei Kindern mit mindestens einem Elternteil mit Berufsabschluss (aber ohne Abitur) nur 24 Prozent.

 

In der Weiterbildung zeigt sich: Gerade die Beschäftigten-Gruppen, für die berufliche Weiterbildung besonders wichtig wäre, haben die geringsten Weiterbildungsquoten: Während nur 41 Prozent der un- und angelernten ArbeitnehmerInnen an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, sind es bei Fachkräften bereits 59 Prozent und in der Führungsebene von Unternehmen sogar 75 Prozent.

 

Ähnlich sieht es aus beim Zusammenhang von Weiterbildung und Erwerbsstatus aus: Während nur 27 Prozent aller Arbeitslosen Weiterbildungsmaßnahmen erhalten, sind es bei den Erwerbstätigen im Schnitt 56 Prozent.

 

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Timo Gayer Ι 24.10.2018
Leseempfehlung
"Oft entscheidet nicht Begabung über Abitur oder Hauptschulabschluss, sondern die Postleitzahl." SZ-Artikel: https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-pisa-oecd-ganztagsschule-1.4181477

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