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Weiterentwicklung der Akkreditierung

Quo vadis: Qualitätssicherung an Hochschulen steht an einem Scheideweg

10.08.2016 Ι Mit zwei Papieren haben sich die Gewerkschaften zur Zukunft der externen Qualitätssicherung an Hochschulen zu Wort gemeldet. Ein aktuelles Positionspapier des DGB nimmt Bezug auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur Akkreditierung. In einem sog. Anforderungspapier aus dem Gewerkschaftlichen GutachterInnen-Netzwerk werden konkrete Erwartungen an die derzeit laufende Überarbeitung der Kriterien und Verfahren gerichtet.

Der 17. Februar wird den Hochschulen in Erinnerung bleiben. An diesem Tag befasste sich das Bundesverfassungsgericht mit der externen Qualitätssicherung an deutschen Hochschulen und kritisierte vor allem die fehlende gesetzliche Verankerung der Akkreditierung. Darüber wurde bereits ausführlich berichtet (vgl. https://wap.igmetall.de/bvg-urteil-zur-akkreditierung-15615.htm )

 

Die Debatte über die Bedeutung dieses Beschlusses für die Zukunft der Qualitätssicherung läuft inzwischen auf Hochtouren. Spätestens im Oktober wird sich die Kultusministerkonferenz verbindlich zur Umsetzung des Beschlusses äußern. Vermutet wird, dass die KMK den Weg des Staatsvertrags vorschlägt. Ein Staatsvertrag muss dann von den Ländern beschlossen werden. Auszuschließen ist nach jetzigem Stand der Dinge nicht, dass einzelne Bundesländer auf Sonderregelungen drängen werden. Es wird sich dann auch entscheiden, ob und welche Veränderungen im System selber vorgenommen werden. In der Diskussion ist z.B. eine zugunsten der Wissenschaft veränderte Zusammensetzung der Gremien innerhalb des Akkreditierungssystems. Zudem gibt es Stimmen, die weitreichende Konsequenzen zugunsten einer weitreichenden Verlagerung der Qualitätssicherung in die Hochschulen verlangen.

Aus diesem aktuellem Anlass sind in DGB und Gutachernetzwerk zwei wichtige Papiere entstanden.

  1. Die DGB- Position zum Beschluss des Bundesverfassungsgerichts

Der DGB-Bundesvorstand hat mit Datum vom 15. Juni einen Beschluss zum Votum des Bundesverfassungsgerichts gefasst, mit dem die Positionen der Gewerkschaften in den öffentlichen Diskurs um die Zukunft der externen Qualitätssicherung und der Akkreditierung eingebracht werden. In Anerkennung des Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts und den nun folgenden Verhandlungen insbesondere mit Blick auf die weitere Vorgehensweise der KMK soll das Positionspapier wichtige gewerkschaftliche Positionen markieren. In dem Papier setzen sich der DGB und die Gewerkschaften darin u.a.

  • für die Qualität von Studium und Lehre,
  • die Sicherstellung der Studierbarkeit von Studiengängen,
  • die bundesgesetzliche Regelung der externen Qualitätssicherung in öffentlich-rechtlicher Verantwortung
  • und die Sicherstellung der Qualität der Gutachtertätigkeit in den externen und internen Verfahren durch ihre Qualifizierung, durch Freistellungsregelungen und Aufwandsentschädigungen
  • sowie die Zusammenführung in einem agenturübergreifenden Pool ein.

Auch auf der Basis des aktuellen Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts müssen die substantielle Beteiligung von Studierenden und der Sozialpartner auf allen Ebenen der Akkreditierung gewahrt bleiben.

 

  1. Das im Gutachternetzwerk entstandene Anforderungspapier zur Überarbeitung der Akkreditierungsverfahren

 

Da der Akkreditierungsrat in seiner vorletzten Sitzung beschlossen hat, vorbehaltlich der Entscheidungen der KMK die Arbeitsgruppe "Weiterentwicklung der Akkreditierung" fortzusetzen, bekommt das im gewerkschaftlichen GutachterInnen-Netzwerk für diesen Prozess entstandene Anforderungspapier eine eigene und besondere Bedeutung. Es enthält Hinweise und Vorschläge für die Weiterentwicklung von Kriterien und Verfahren aus gewerkschaftlicher Sicht. Dazu gehört der dringende Wunsch, die Ergebnisse der vom Akkreditierungsrat eingesetzten AG Beruflichkeit / Fachlichkeit umzusetzen und künftig den Bezug auf fachliche und berufliche Referenzsysteme in den Verfahren zu ermöglichen. Dazu gehören Vorschläge zur Qualitätssicherung von Praxisanteilen und -phasen im Rahmen des Studiums, Vorschläge zur besseren Berücksichtigung von Studiengängen mit besonderem Profilanspruch, wobei wir die Vorschläge für die dualen Studienprogramme und die Lehramtsstudiengänge hervorheben möchten u.a.m..

Beide Papiere sind auf der Homepage des Gewerkschaftlichen GutachterInnen-Netzwerks abgelegt.

Das Positionspapier des DGB:

http://www.gutachternetzwerk.de/veroeffentlichungen/positionen/

Das Anforderungspapier zur Überarbeitung der Regeln und Verfahren:  http://www.gutachternetzwerk.de/veroeffentlichungen/handreichungen-beitraege-aus-dem-netzwerk/

 

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Timo Gayer Ι 20.02.2017
Entwurf des Studienakkreditierungsstaatsvertrages veröffentlicht
Der Entwurf des Staatsvertrages über die Organisation eines gemeinsamen Akkreditierungssystems zur Qualitätssicherung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen wurde auf der Homepage des NRW-Landtages veröffentlicht. https://www.landtag.nrw.de/Dokumentenservice/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMV16-4769.pdf
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