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Landespressekonferenz-BW_IGM-SWM-2023

Zukunftssicherung für Beschäftigte

Berufliche Übergangspfade in der Automobil- und Zulieferindustrie in Baden-Württemberg

19.07.2023 Ι IG Metall Baden-Württemberg und Südwestmetall begrüßen die heute vorgestellte Studie "Berufliche Übergangspfade in der Automobil- und Zulieferindustrie in Baden-Württemberg" der Bertelsmann Stiftung als wichtigen Impuls für zukünftige Weiterbildungsanstrengungen.

"Anstatt auf der einen Seite Beschäftigung abzubauen und an anderer Stelle händeringend Fachkräfte zu suchen, muss alles dafür getan werden, um durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen Übergangspfade zu gestalten und von Arbeitslosigkeit bedrohte Beschäftigte für neue Berufe zu qualifizieren. So gelingt gleichzeitig Beschäftigungs- und Fachkräftesicherung", macht Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, die Relevanz der Studie aus Gewerkschaftssicht deutlich.

 

Nach Ansicht von Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall, kann es in vielen Fällen sinnvoll sein, bestehende Beschäftigte für neue Aufgaben weiterzuqualifizieren, anstatt neue Fachkräfte auf einem leergefegten Arbeitsmarkt zu suchen und nicht zu finden. "Es lohnt sich, genau hinzuschauen, die vorhandenen Kompetenzen der Beschäftigten sichtbar zu machen und mit den in einer neuen Tätigkeit benötigten Kompetenzanforderungen abzugleichen", ist sich Barta sicher. Lücken könnten durch passende Weiterbildungsmaßnahmen geschlossen werden, die zudem nicht selten von der Bundesagentur für Arbeit bezuschusst werden können. Generell, so Barta weiter, sei es von "zentraler Bedeutung, in Zeiten tiefgreifender Transformationsprozesse die Beschäftigten fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft zu machen".

 

Barta und Zitzelsberger weisen darauf hin, dass Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg durch die gemeinsame AgenturQ Unterstützung in der konkreten Umsetzung der beruflichen Übergangspfade erhalten können. (Quelle: IGM BW) Bundesweit gilt zudem, dass sinnvoll gestaltete Teilqualifikationen im Anschluss an die Validierung informell erworbener Kompetenzen auf einem kurzen Weg zu neuen Berufsabschlüssen führen können. So können Übergangspfade für Beschäftigte gestaltet werden.

 

Die Studie verdeutlicht auch, ausgebildete Fachkräfte verfügen über eine hohe berufliche Kompetenz und sind damit grundsätzlich anschlussfähig an sich wandelnde Aufgaben und Tätigkeitsfelder. Für die berufliche Neuorientierung eignen sich die von der IG Metall auf den Weg gebrachten Berufsspezialisten nach Berufsbildungsgesetz. Spezialisten sind bereits in den Eingruppierungsbeispielen im Entgeltrahmentarifvertrag hinterlegt. Sie können bei entsprechenden Arbeitszuschnitten auch zu einer höheren Eingruppierung führen. Damit wird die berufliche Neuorientierung auch mit einem positiven Anreiz hinterlegt. Anfang 2024 gehen die neuen IT-Berufsspezialisten an den Start, sie eignen sich für die in der Studie adressierten digitalen Kompetenzanforderung und können für die berufliche Neuorientierung von Fachkräften aus dem Metall- und Elektroberufsfeld genutzt werden. So kann sich zukünftig beispielsweise ein Elektroniker für Betriebstechnik auch zu einen IT-Berufsspezialisten für Systemintegration weiterbilden können. Darüber hinaus wollen wir zeitnah mit dem Ordnungsverfahren im Metall- und Elektrobereich (Industriemeister) beginnen und auch hier neben einen neuen Industriemeister auch Berufsspezialisten schaffen.

 

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