Hans-Böckler-Stiftung
Studie: Mitbestimmung ist gut für die Azubiquote
Wie wirkt sich die Unternehmensmitbestimmung auf Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatz- und Standortsicherheit und auf den Umgang mit der Umwelt auf? Antworten gibt der neue Index "MB-ix", den das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und die Hans-Böckler-Stiftung gemeinsam entworfen haben: Der Index bestimmt den Grad der Mitbestimmung im Unternehmen, erfasst wurden bislang die Zahlen für alle in Dax, M-Dax, S-Dax und Tec-Dax gelisteten Unternehmen für die Jahre 2006 bis 2013. Dazu kommen die Daten von etwa 50 weiteren börsennotierten Konzernen, die paritätisch mitbestimmt sind.
Eindeutiges Ergebnis: Unternehmensmitbestimmung hat positiven Effekt auf Ausbildungsquote
Bei einer der ersten Anwendungen des "MB-ix" untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss der Mitbestimmung auf die Ausbildungsquote. Das Ergebnis war eindeutig: Firmen mit Unternehmensmitbestimmung bilden deutlich mehr Azubis aus. Hier lag die Ausbildungsquote zwischen 2006 und 2013 um ein Viertel höher als in Unternehmen ohne Mitbestimmung. Dabei ergab die Studie auch, dass sich weder die Unternehmensgröße noch die Branchen auf die Ausbildungsquote auswirken.
Arbeitnehmervertreter kümmern sich um qualifizierten Nachwuchs: Unternehmensmitbestimmung wirkt sich positiv auf die Ausbildungsquote ausBöckler impuls
Azubistellen blieben auch während der Finanzkrise erhalten
Der Forschungszeitraum zeigt auch einen klaren Zusammenhang zwischen Mitbestimmung und nachhaltiger Unternehmensführung: Während der Finanzkrise, die 2008 begann, hielten die mitbestimmten Unternehmen die Zahl der Auszubildenden im Interesse ihrer Zukunftssicherung nahezu konstant. Hier waren die durchschnittlichen Ausbildungsquoten "durchgängig höher und wiesen eine höhere Kontinuität auf" als in Firmen ohne Mitbestimmung, so die Studie.