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Ausbildungsverantwortliche profitieren von der Arbeit im Prüfungsausschuss

30.07.2013 Ι Prüfungsausschüsse sind für Ausbildungsverantwortliche einfach ein sehr wichtiges Netzwerk. Von der Arbeit in diesem Gremium profitieren die eigenen Auszubildenden und die Qualität der Ausbildung im Betrieb insgesamt.

Ausbildungsverantwortliche profitieren auf unterschiedlichsten Ebnen von ihrer Tätigkeit im Prüfungsausschuss. Mit der nachfolgende Auflistung liefern wir Euch fünf wichtige Argumente für Eure Vorgesetzte aber auch zur Ansprache von Kolleginnen und Kollegen.

 

Ausbildungsverantwortliche...

In ihrer ehrenamtlichen Arbeit kommen Prüferinnen und Prüfer regelmäßig in Kontakt mit Ausbildungsverantwortlichen anderer Unternehmen, mit Berufsschullehrern sowie mit den verantwortlichen Mitarbeitern der zuständigen Stellen. Ganz selbstverständlich steht der Erfahrungsaustausch zu Problemen der Ausbildung im Mittelpunkt formeller und informeller Gespräche. Nicht selten entsteht dabei ein ganz neuer Blick auf festgefahrene Probleme, die in der innerbetrieblichen Sicht schwer lösbar schienen. Es kann sehr anregend sein, zu erfahren ...

  • welchen Stellenwert Ausbildung in anderen Betrieben hat,
  • wie sich andere Betriebe den demografischen Herausforderungen stellen, 
  • wie andere Betriebe die Qualität ihrer Ausbildung messen, 
  • wo Berufsschulen die größten Herausforderungen sehen, 
  • wie Berufsschulen mit anderen Ausbildungsbetrieben in Kontakt stehen,
  • wie in der Berufsschule die Handlungsorientierung in der Ausbildung umgesetzt wird,
  • welche Probleme die Mitarbeiter der zuständigen Stellen bei ausbildenden Betrieben beobachten und welche Lösungsansätze sie dafür sehen,
  • auf welche Veränderungen sich die zuständigen Stellen in naher Zukunft einstellen, 
  • ...

 

Prüfungssituationen sind ganz besondere Situationen und längst nicht jedem Prüfling gelingt es, sein Leistungspotenzial optimal abzurufen. Dennoch ergibt sich aus der Gesamtschau aller Eindrücke am Ende ein klares Bild von der Ausbildungsqualität im Betrieb des Prüflings. Es entsteht aus der Einsicht in die Ausbildungsnachweise, aus der Darstellung betrieblicher Prozesse und betrieblicher Arbeitsaufgaben und auch aus dem Selbstverständnis, mit dem ein Prüfling seine Herangehensweise an berufspraktische Anforderungen schildert.

 

Ausbildungsnachweise geben zumindest exemplarisch darüber Auskunft, mit welchen Aufgaben der/die Auszubildende im Betrieb betraut war, in welchen Abteilungen er/sie eingesetzt war, welchen Stellenwert Dokumentationen im Betrieb einnehmen. Denn nichts anderes sind Ausbildungsnachweise, sie dokumentieren den Prozess der Ausbildung.

 

Von großer Aussagekraft sind ebenso die Dokumentationen, Berichte oder Reports, die in Zusammenhang mit Betrieblichen Aufträgen, Projektarbeiten, komplexen Arbeitsaufgaben oder Fachaufgaben im Einsatzgebiet angefertigt werden. Es  wird ersichtlich, mit welcher Aufgabenqualität und welchem Anspruchsniveau Ausbildung in anderen Betrieben erfolgt. Ausbildungsverantwortliche haben so die Möglichkeit, die Ausbildung im eigenen Betrieb kritisch zu reflektieren und zu  würdigen. Sie erhalten wertvolle Anregungen für die eigene Praxis.

 

 

Die berufliche Bildung in Deutschland hat seit jeher eine starke Innovationskraft. Eine Vielzahl ambitionierter und öffentlich geförderter Projekte treibt den Innovationsmotor an. Die IG Metall hat selbst viele solcher Projekte initiiert undunterstützt. Gerade in neu geordneten Berufen sind die Ausbildungsordnungen ein Modell für moderne und zukunftsgewandte Ausbildung. Leider muss immer wieder beobachtet werden, dass Form und Qualität von Prüfungen und Prüfungsaufgaben diesem Anspruch nicht standhalten. Umso wichtiger ist es, dass engagierte Metaller einen direkten Zugang zu den Neuerungen im Prüfungswesen erhalten und so ihre Durchsetzung aktiver betreiben können. Jede Arbeit profitiert von Erfahrung. Erfahrung darf aber nicht die notwendigen Neuerungen bremsen. Als Arbeitnehmervertreter/-innen in Prüfungsausschüssen profitieren IG Metaller von dem Prüfernetzwerk der Gewerkschaft und den Informationen über Neuerungen im Prüfungswesen aus erster Hand. Sie können so sowohl im eigenen Betrieb als auch in Prüfungsausschüssen eine wichtige Innovationsfunktion spielen.

 

 

Ausbildungsordnungen und Prüfungsordnungen beschreiben und regeln die Anforderungen, Abläufe und Rahmenbedingungen von Prüfungen hinreichend genau. Dennoch bleibt in der Praxis immer eine große Unsicherheit. Was genau werden  die Prüfer/innen fragen? Wie werden sie den Prüfling empfangen? Welche Erwartungen hat der Prüfungsausschuss an den Prüfling? Das alles bleibt überwiegend ungewiss, aber man kann sich darauf vorbereiten, wenn man die Situation gut kennt.

 

Jede(r) Ausbildungsverantwortliche war selbst bereits in Prüfungssituationen mit mehr oder weniger guten Erfahrungen. Das Kennenlernen der "anderen Seite" bringt jedoch eine völlig neue Sicht auf die Prüfungssituation. Wichtig ist, sich darauf  bewusst vorzubereiten, sich während der Prüfung gut zu beobachten und im Nachgang kritisch zu reflektieren. Dann wird auch klar, wo für den/die Prüfer/-in die Fallen liegen und wie möglicherweise die eigene Befindlichkeit und andere  Äußerlichkeiten den Verlauf einer Prüfung beeinflussen können. Prüfungssituationen werden dadurch besser "lesbar" und vermittelbar.

 

 

Sandra Henjes spricht in ihrem Statement (s. rechts) davon, die eigenen Auszubildenden mit Ruhe und Gelassenheit optimal auf die Prüfung vorzubereiten. Ruhe und Gelassenheit kann sie vermitteln, weil sie die Prüfungssituation aus
eigenem Erleben in allen Details und Wendungen kennt.

 

Idealerweise sollten Prüfungen keiner besonderen Vorbereitung bedürfen. Ihr Ziel ist der Nachweis der beruflichen Handlungskompetenz, die schrittweise im Laufe der gesamten Ausbildung und durch praktische Einbindung in betriebliche
Aufgaben und Abläufe erworben wird. Die Praxis zeigt jedoch,dass es nach wie vor eine große Herausforderung darstellt, geeignete Prüfungsaufgaben für diesen Zweck zu entwickeln bzw. die Prüfungsinstrumente dann auch adäquat  anzuwenden. Insofern muss sich ein Prüfling realistischerweise auf eine "nicht ideale" Prüfung einstellen. Andererseits bleibt auch in einer idealtypischen Prüfung eine Ungewissheit und eine Machtasymmetrie erhalten, für die eine mentale  Vorbereitung notwendig sein kann. So vorbereiteten Auszubildenden wird es besser gelingen, ihr Leistungsoptimum abzurufen.

 

 

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Links und Zusatzinformationen
Sandra_Henjes
Wieso bist du Prüferin geworden?

"Nach einigen Jahren in der Betriebsmittelkonstruktion bin ich in den Bereich der technischen Berufsausbildung gewechselt. Ich habe mich sofort um eine Berufung als Prüferin bemüht, da ich den Prüfungsausschuss als elementar wichtig für  Ausbilder erachte. Hier kann man sich regelmäßig mit Kollegen über die spezifischen Probleme der Ausbildung austauschen, Kontakt zu den Berufsschullehrern halten, Information über Neuerungen aus erster Hand bekommen, Erfahrungen sammeln, um die eigenen Auszubildenden optimal auf die Prüfung vorzubereiten und mit Ruhe und Gelassenheit in die Situation zu schicken. Insgesamt - einfach ein sehr wichtiges Netzwerk."

 

Sandra Henjes, Miele & Cie. KG Bielefeld

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