
Fachkräftequalifikationen und Kompetenzen für die digitalisierte Arbeit von morgen
Der Ausbildungsberuf "Land- und Baumaschinenmechatroniker*in" im Screening
Die Untersuchungsergebnisse bestätigen die Annahme, dass die Digitalisierung in der beruflichen Praxis der [Land- und Baumaschinenmechatroniker*in] LBM bereits in der Vergangenheit zu Veränderungen geführt hat, auch in Zukunft führen wird und sich dies sehr rasant vollzieht. [...] IT-gestützte Arbeiten diffundieren in bestehende Arbeitsaufgaben, einzelne Tätigkeiten und Tätigkeitsbündel kommen neu hinzu. Tradierte Aufgaben bleiben größtenteils bestehen. Der Stellenwert der einzelnen Arbeitsaufgaben verschiebt sich, und die Arbeitsaufgaben werden anspruchsvoller.
Durch den Einsatz digitaler Technologien verändern sich Kompetenzanforderungen. Insbesondere durch die IT-Nutzung veränderte Arbeits- und Geschäftsprozesse erfordern ein noch höheres Maß an Selbstständigkeit und autonomem Handeln. System- und Prozessverständnis wird als die wichtigste Kompetenz im Beruf verstanden.
Die verstärkte Einbettung von Informations- und Kommunikationstechnik in die Systeme und Prozesse führt zu einer Komplexitätssteigerung sowie zu einer Veränderung der Tätigkeiten und Qualifikationsanforderungen. IT-Kompetenz gewinnt zunehmend an Bedeutung und ist im Beruf des/der LBM zuallererst auf das berufsspezifische Handeln fokussiert.
Jedoch bleibt tradiertes Wissen und Können weiterhin relevant. Aufgrund sehr langer Innovationszyklen, einer relativ hohen Lebensdauer von Land- und Baumaschinen sowie Motorgeräten und dem Bestand weiterhin konventioneller Technik in allen Teilbereichen wird ein Nebeneinander mehrerer Technikgenerationen das berufliche Handeln der LBM weiterhin bestimmen. Außerdem können auch an hochdigitalisierter Technik Service- und Instandhaltungsmaßnahmen notwendig werden, die ohne IT-Vernetzungen erfolgen (u. a. hinsichtlich Mechanik, Elektrik, Hydraulik und Pneumatik).
[...] Der Ausbildungsberuf und die dazugehörende Berufsausbildung werden von der Praxis grundsätzlich wertgeschätzt. Nahezu alle Befragten sehen in Zukunft für den Beruf einen wachsenden oder zumindest einen stabilen Fachkräftebedarf."
(Quelle: BIBB | Heft 208, S. 8f)