Kontinuität und Wandlungsfähigkeit dualer Berufsbilder
Der Beitrag der Ordnungsarbeit
"Dabei wird verdeutlicht, wie Ordnungsarbeit neue Entwicklungen frühzeitig erkennt, zeitnah in Ausbildungsberufe integriert und so gestaltet, dass sie langfristig und in der Fläche ausgebildet werden können. [...]
Ordnungsarbeit ist auf bedachtes Agieren und nicht auf schnelles Reagieren ausgerichtet. Was Ordnungsarbeit nicht leistet und auch nicht leisten sollte, ist, auf disruptive Veränderungen ebenso disruptiv zu reagieren. Dies würde in einen unreflektierten, anpassungsorientierten Re-Aktionismus und damit Technikdeterminismus münden. Ordnungsarbeit würde dann wie das Kaninchen vor der Schlange auf die technologische Entwicklung starren, immer besorgt, möglichst schnell den disruptiven Veränderungen gehorsam Rechnung zu tragen. Ordnungsarbeit im Konsens erfordert Teilhabe der relevanten Partner, braucht differenzierte Beobachtung und Reflexion und damit auch Zeit. Die Analyse der Technologiefrüherkennung führt zudem zu der Erkenntnis, dass ein gewisser Technologiereifegrad bei der Difusion neuer Technologien erreicht sein muss, bevor detaillierte und stichhaltige Aussagen über mögliche daraus resultierende Ausbildungsinhalte getroffen werden können. [...]
Zusammenfassend kann man sagen, dass die duale Berufsausbildung von mehreren Faktoren lebt: von dem Mandat der Akteure, den sorgfältig austarierten Rollen zwischen den Verantwortlichen für die Ordnungsarbeit [...] und vor allen Dingen dem Ausbildungspersonal. [...] Ordnungsarbeit ist somit kein starres Gefüge unabänderlicher Prozesse, sondern ein fexibles und elastisches System. Diese Flexibilität ermöglicht es, den Wandel in der Kontinuität zu realisieren, ohne dass es zu Brüchen oder gar zu Disruptionen kommen muss."
(Quelle: BIBB)