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Working Paper "Ausbildungspersonal im Fokus"

MOTIVIERT, ABER AUSGEBREMST

01.06.2022 Ι Dieses Papier stellt sechs Aspekte aus der umfangreichen Studie "Ausbildungspersonal im Fokus" in den Mittelpunkt, die aus Sicht der IG Metall eine zentrale Rolle spielen. Als "Working Paper" wollen wir für die nächsten Schritte der IG Metall Impulsgeber sein, um diese Ideen gemeinsam mit den handelnden Akteuren zu diskutieren und weiter zu entwickeln. Ziel dieses Prozesses ist es, die IG Metall noch stärker als Partnerin für das Ausbildungspersonal und Akteurin im Feld der beruflichen Bildung zu etablieren - nicht zuletzt auch mit Blick auf die Organisationsstärke und damit Durchsetzungsfähigkeit unserer Anforderungen an eine gute Ausbildung.

Bundesweit sind 643.000 Ausbilderinnen und Ausbilder registriert. Die Zahl derer, die darüber hinaus mit Ausbildung betraut sind ist nicht bekannt und dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Obwohl also viele Menschen mit Ausbildung betraut sind, ist das Wissen zur Situation des Ausbildungspersonals bislang äußerst lückenhaft. Offen bleibt in der Forschung etwa, inwiefern Ausbildende in betriebliche Entscheidungsprozesse einbezogen werden und wie es um Erwartungen sowie die Rolle der Ausbildenden gegenüber Auszubildenden steht. Hier genauer zu schauen ist wichtig, denn das Ausbildungspersonal nimmt eine Schlüsselrolle bei der Fachkräftesicherung ein, sie bilden die Fachkräfte von morgen aus.

 
Ziel der IG Metall war es daher, die Forschungslücke zu füllen, neue Erkenntnisse über die Arbeit und Rolle der Ausbildenden in den Betrieben zu gewinnen sowie Handlungsanforderungen für uns als Gewerkschaft zu identifizieren. Dafür wurde mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) eine wissenschaftlich fundierte Befragung zur Situation des betrieblichen Ausbildungspersonals durchgeführt (vgl. HIER).

 

Die Bedingungen für das Ausbildungspersonal in den Blick zu nehmen lohnt sich auch, da die Fachkräftesicherung zunehmend problematischer wird. So stimmen rund 90 Prozent der Befragten der Aussage (eher) zu, dass es immer schwieriger wird, passende Auszubildende zu finden. Dies drückt sich auch in begleitend durchgeführten, qualitativen Interviews aus, in denen das Thema immer wieder aufkam. Fachkräftesicherung kann nur gelingen, wenn alle Potenziale erschlossen werden. Damit können allerdings deutlich höhere Ausbildungsaufwände verbunden sein. Die wichtigsten Ergebnisse wollen wir hier kurz darstellen:

 

Die Bereitschaft und der Wunsch des Ausbildungspersonals, die Chancen einer digitalen Unterstützung für die eigene Tätigkeit zu nutzen, ist groß. Viele sehen allerdings ihren Betrieb noch nicht bereit dafür


 

Trotz großem Know-how wird das Ausbildungspersonal viel zu wenig in Veränderungsprozesse in den Betrieben einbezogen. Hier verschenken viele Betriebe großes Potenzial für eine gelingende Transformation
 

 

Die Weiterbildung des Ausbildungspersonals ist von zentraler Bedeutung, um sie für die anstehenden Herausforderungen zu qualifizieren. Ein Großteil der Befragten wünscht sich mehr Möglichkeiten für Weiterbildung, insbesondere im Bereich der Pädagogik.
 

 

Steigende Belastungssituationen des Ausbildungspersonals führen zu Abstrichen in der Qualität der Ausbildung. Es braucht dringend definierte Rahmenbedingungen wie Betriebsvereinbarungen für alle mit Ausbildung betrauten Akteure!
 

 

Das Ausbildungspersonal erfährt wenig positives Feedback für die eigene Arbeit. Hier gibt es deutlich Luft nach oben. Lediglich in der Praxisgemeinschaft der Ausbildenden, dem eigenen Team, fühlt es sich wertgeschätzt.

 

 

 

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