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Handreichung für die Ausbildungspraxis

Berufsbildung 4.0: Lernen im digitalen Wandel

29.11.2016 Ι "Berufsbildung 4.0 braucht Humanisierungsaktivisten", überschreibt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandmitglied der IG Metall sein Vorwort in der gerade neu erschienen Handreichung zu Berufsbildung 4.0 und Lernen im digitalen Wandel. Fünf Betriebe zeigen darin, wie sie aufgrund der Digitalisierung ihre Ausbildungspraxis verändern. Siemens in Berlin, Trumpf in Ditzingen, Maschinenfabrik Reinhausen in Regensburg, Phoenix Contact in Schieder und Volkswagen in Braunschweig sind Trendsetter in Sachen Industrie und Berufsbildung 4.0.

Ja, sie hat sich gelohnt, die Bildungsreise Industrie 4.0 quer durch Deutschland. Wir wollten wissen, wie sich Trendsetter in der M+E-Industrie zum Stichwort Digitalisierung und Bildung aufstellen. Nachgefragt haben wir bei den Ausbildungsleitungen als auch bei den Interessenvertretern. Stopps gab es bei diesen fünf Unternehmen: Siemens in Berlin, Trumpf in Ditzingen, Maschinenfabrik Reinhausen in Regensburg, Phoenix Contact in Schieder und Volkswagen in Braunschweig.

 

In Reportagen, Interviews, Übersichten, Stichworten und Impressionen zur Technik wird gezeigt, was und wie vor Ort angepackt ist. Die Bildungsreise 4.0 quer durch Deutschland hat viele interessante Beispiele, die Impulsgeber sein können, sichtbar gemacht. Betriebsräte haben maßgeblichen Anteil daran, wenn die Digitalisierungs-Bildungsbilanz positiv ausfällt. Das alles macht Mut weiterhin auf die "Humanisierungsaktivisten" im Digitalisierungsprozess zu setzen.

 

In jedem Fall ist es wichtig, dass es den Betriebsräten und Jugend- und Auszubildendenvertretern gelingt, sich als zentrale Akteure für Industrie und Berufsbildung 4.0 aufzustellen. Dazu bedarf es eigener Ideen, Konzepte, persönlicher Kompetenz und natürlich Verhandlungsmacht. Kommen diese vier Faktoren zusammen, dann lassen sich die Humanisierungspotenziale auch durchsetzen.

 

Ob sich durch den anderen Technikeinsatz und eine veränderte Arbeitsorganisation im digitalisierten Unternehmen gute Bildung und gute Arbeit in der Breite durchsetzen lässt, ist vielfach noch nicht entschieden. Diesen Prozess müssen wir gestalten.

 

Trotz der Möglichkeiten und der Brisanz der Entwicklung: Bislang spielen "Industrie 4.0" und "Digitalisierung" nur in gut einem Drittel der Ausbildungsbetriebe eine Rolle. Anders formuliert: Über 65 % der befragten Verantwortlichen im Digitalisierungs-Monitor der Bertelsmann Stiftung erklären, dass die "Digitale Transformation" keine Bedeutung in ihrem Ausbildungsbetrieb haben.

 

Eine Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt, das gut zwei Drittel der Betriebsräte dem Einsatz von digitalen Geräten und Medien in der Aus- und Weiterbildung offen und unterstützend gegenüberstehen. Berufsbildung 4.0 scheitert also nicht an den Betriebsräten. Die fünf hier dargestellten Betriebsbeispiele sind so aufbereitet, dass sie gleichermaßen dem Bildungspersonal und den Interessenvertretungen zeigen, wie Industrie 4.0 in der Bildungspraxis anzupacken ist.

 

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Herausforderungen für die Berufsbildung

Bei der Digitalisierung handelt es sich um einen widersprüchlichen Prozess. Zum einen ist sie eine Rationalisierungsstrategie zum anderen wohnt der Digitalisierung ein Potenzial der Humanisierung inne.

 

Wie die Entwicklung sich vollzieht, wird davon abhängen, ob es Betriebsräten und Gewerkschaften gelingt, sich als "Humanisierungsaktivisten" im Digitalisierungsprozess durchzusetzen. Die Berufsbildung ist dabei ein Schlüsselelement.

 

Die 10 Thesen der IG Metall beschreiben Eckpunkte einer Berufsbildungspolitik, die auf die Entfaltung der Humanisierungspotenziale digitaler Wertschöpfung zielt.

 

HANS-JÜRGEN URBAN

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