Keine Kinderbetreuung - kein Job | Info des IW
Der kleine Unterschied ist in Wahrheit beachtlich
"Der angeblich kleine Unterschied ist in Wahrheit beachtlich - zumindest, wenn es um die Berufstätigkeit von Männern und Frauen geht. Zwar ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen. Dennoch betrug der Anteil [...] nur 72,8 Prozent - gegenüber 80,5 Prozent bei den Männern. Zudem gingen gut 48 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen einem Teilzeitjob nach. Von den Männern arbeiteten lediglich knapp 12 Prozent in Teilzeit.
Vor allem junge Mütter stehen oft abseits des Arbeitsmarktes - fast 69 Prozent der Frauen mit einem Kind unter drei Jahren sind [...] aktuell nicht erwerbstätig. Doch auch wenn der Nachwuchs längst flügge ist, bleibt das Gefälle zwischen den Geschlechtern in Sachen Beschäftigung bestehen. [...] Dabei ist es für die wirtschaftliche Stabilität der Familien heute wichtig, dass beide Elternteile ein ausreichendes Erwerbseinkommen erzielen [können...]. Zudem wird für diejenigen, die wegen des Nachwuchses eine Zeit lang keiner Arbeit nachgehen, der Wiedereinstieg immer schwieriger: Die Digitalisierung sowie die Anpassung der Wirtschaft an die Herausforderungen des Klimawandels führen dazu, dass sich Berufe immer schneller wandeln und Qualifikationen veralten."
(Quelle: iwd)
Damit beide Elternteile, insbesondere aber die Mütter, in einem angemessenen Umfang einer Erwerbstätigkeit nachgehen können, braucht es dringend mehr Betreuungsangebote im Beriech der Krippenplätze (unter Dreijährige) und für Grundschüler. Für sie war der Anfang September beschlossene Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grunschulkinder ein Meilenstein. Doch der Weg ist in manchen Bundesländern noch lang und steinig. Deutschlandweit fehlen im Bereich der Grundschulen laut iw im Schuljahr 2018/2019 mehr als 680.000 Ganztagsplätze:
"Die unzureichende Ausstattung mit Kita-Plätzen beeinträchtigt die Jobchancen von Eltern massiv", sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall.
"Wir brauchen:
- ausreichend Kita-Plätze in den Kommunen
- einheitliche Vergabesysteme
- mehr Unterstützung der Arbeitgeber bei der Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf"