IG Metall Ausbildungsbilanz 2021
Ausbildungsmarkt im Krisenmodus
"Der Ausbildungsmarkt bleibt weiter im Krisenmodus.
Um Sicherheit, Orientierung und Perspektiven zu schaffen
braucht es nun politische Initiative", sagt Hans-Jürgen Urban,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und
zuständig für Berufsbildung.
Bei den weitaus meisten von uns betrachteten Berufen gibt es weiterhin Rückgänge bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Und für einen Großteil der unbesetzten Stellen gibt es deutlich mehr Bewerber*innen. Die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie ist allerdings besorgniserregend: neben vielen unbesetzten Stellen und zu wenig interessierten Jugendlichen werden zunehmend weniger Ausbildungsstellen, vor allem in gewerblich-technischen Ausbildungsberufen bereitgestellt.
Und die Aussichten auch für das kommende Ausbildungsjahr verheißen nichts Gutes. Unter anderem auch aus IG Metall Befragungen der Betriebsräte wird deutlich, dass der Krisenmodus nicht beendet ist und sich weiter auswirkt. 10,4 Prozent der befragten Betriebsräte gaben noch im November 2021 an, dass ihre Betriebe Einsparungen bei den zu besetzenden Ausbildungsplätzen planen.
In den Augen der IG Metall braucht es zeitnah langfristige und krisenunabhängige Lösungen, die bereits beim Thema Berufsorientierung beginnen und mit der Vermittlung in und Bereitstellung von Ausbildungsplätzen endet.
"Denn: Einen Mangel an potentiellen Fachkräften gibt es derzeit nicht - das Potential wird nur nicht adäquat gehoben," so Hans-Jürgen Urban.