Eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie ist nötig
Ausbildungslosigkeit in Zeiten des Fachkräftemangels zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres
"Was helfen kann: 2024 kommt endlich der Einstieg in die Ausbildungsgarantie - ein Etappensieg der Gewerkschaften. Junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb gefunden haben, bekommen ein Recht auf eine außerbetriebliche Ausbildung - hauptsächlich in Regionen mit zu wenig Ausbildungsplätzen. Das ist ein Anfang. Ziel muss ein so engmaschiges Auffangnetz sein, dass kein Jugendlicher ohne Ausbildungsplatz hindurchfällt. Betriebe müssen wieder mehr ausbilden, sodass alle Jugendlichen ihre Wunsch-Ausbildung erhalten können. Jedes Jahr tausende Jugendliche zu verlieren, passt nicht zu den Klagen von Arbeitgebern über fehlende Fachkräfte. Freie und passende Ausbildungsplätze gibt es eben nicht bundesweit und schon gar nicht für alle Ausbildungsberufe. Mehr Stellen als Bewerber*innen sind natürlich eher in den Branchen verbreitet, wo Ausbildungsvergütungen niedrig und Bedingungen schlecht sind.
Deshalb braucht es eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie und einen individuellen Rechtsanspruch auf einen Ausbildungsplatz. Die Kosten der betrieblichen Ausbildung könnten so zwischen allen Unternehmen fair aufgeteilt werden. Und es gäbe mehr Geld für mehr Qualität bei der Ausbildung und mehr Hilfe - besonders wichtig für Jugendliche mit Unterstützungsbedarf beim Übergang von der Schule in den Beruf sowie Betriebe auf Bewerber*innen-Suche. Bremen macht mit seinem Ausbildungsunterstützungsfonds dem Bund gerade vor, wie es gehen kann. Bremen taugt als Leuchtturm für alle Länder und der Bund muss das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag vollständig umsetzen."
(Quelle: DGB)