Aktuelle Auswertung des WSI-Tarifarchivs

In den meisten Branchen wurden die Gehälter während des letzten Ausbildungsjahres um 2,0 bis 7,5 Prozent erhöht. Allerdings gab es auch Ausreißer in beide Richtungen: Das Backhandwerk hatte den größten prozentualen Anstieg bei den Ausbildungsvergütungen. Ab dem 1. August 2023 wurden die Vergütungen im ersten Ausbildungsjahr um 26,5 Prozent erhöht. Bei einige Branchen hat indess keine Erhöhungen stattgefunden. Dies liegt zum Teil daran, dass zum Beispiel bei der Deutschen Bahn AG die Tarifverhandlungen noch nicht zu einem Ergebnis geführt haben oder im Fall der ostdeutschen Floristik sogar ohne Ergebnis abgebrochen wurden. In anderen Branchen wie dem Kfz-Handwerk wurden bereits Erhöhungen vereinbart, die jedoch erst im weiteren Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2023 in Kraft treten.

Entsprechend gibt es auch bei den tariflichen Vergütungsstrukturen schon im ersten Ausbildungsjahr große Unterschiede. In zehn von 20 untersuchten Branchen liegen die Vergütungen zumindest teilweise über 1.000 Euro pro Monat. Hier einige Beispiele: 

• die Textilindustrie in Baden-Württemberg mit 1.015 Euro,
• die Druckindustrie mit bundeseinheitlich 1.025 Euro,
• die Metall- und Elektroindustrie mit 1.091 Euro in Baden-Württemberg und 1.059 Euro in Sachsen,
• das Private Bankgewerbe mit bundeseinheitlich 1.150 Euro.

Im Mittelfeld liegen 12 der 20 untersuchten Branchen. Hier sind die Ausbildungsvergütungen zwischen 800 und 1.000 Euro im ersten Jahr. Dazu gehören z.B. das Kfz-Handwerk, der Einzelhandel, das Bauhauptgewerbe, die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie, die Textilindustrie in Ostdeutschland und das Gebäudereinigungshandwerk.

^{(Quelle: HBS)}